SWR3 Gedanken

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In den Tagen nach Weihnachten lädt der schwedische Möbeldiscounter IKEA fast schon traditionsgemäß zum „Knut-Schlussverkauf" ein. Da kann man umtauschen, einkaufen, Hackfleischbällchen essen und sich auch messen im Weihnachtsbaum-Weitwurf. Und auch im Knut-Werbespot sieht man Christbäume aus Fenstern fliegen.
In Schweden gibt es den St. Knut Tag wirklich und der ist heute. Da werden traditionell die Kerzen und der Schmuck und dann tatsächlich der Weihnachtsbaum selbst weggeräumt. Dieser Brauch geht zurück auf den Heiligen Knut. Knut der Vierte war im elften Jahrhundert König von Dänemark und es wird überliefert, dass er die Weihnachtszeit in Skandinavien von 13 auf 20 Tage verlängert hat. Seitdem endet sie also nicht wie bei uns am 6. Januar, sondern erst heute, am dreizehnten.
Vielleicht hat Knut die Weihachszeit verlängert, weil Kerzenlicht im winterlichen Schweden einfach gut tut. Auch mir tun Kerzen in der dunklen Jahreszeit gut und sie erinnern mich auch immer wieder an den eigentlichen Sinn des Festes: Gott will zu uns Menschen kommen - nicht als Herrscher, sondern als Kind. D.h. er will uns berühren, nicht beherrschen.

Das letzte Knut-Motto von IKEA hieß „Zeit dass sich was ändert". Die Werbestrategen haben dabei wahrscheinlich an unsere Möblierung gedacht und vielleicht auch noch an die Weihnachtsdeko, die raus muss. „Zeit, dass sich was ändert" - könnte im Sinne von Knut auch heißen, ich mach´s dieses Jahr mal anders: Ich verlängere die Weihnachtszeit ein bisschen. D.h. Ich denke vielleicht über Weihnachten hinaus daran, dass Gott mich berühren will.

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