SWR3 Gedanken

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29FEB2012
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Was ist da nur in Nigeria los? Dauernd höre ich etwas von Terroranschlägen auf Christen. In der Millionenstadt Kano sind dadurch bereits über hundert Menschen ums Leben gekommen. In einer anderen Region wurden zwei Anschläge auf Kirchen verübt, eine davon ist völlig zerstört worden. Hinter diesen Aktionen steckt höchstwahrscheinlich eine radikale Gruppe fanatischer Muslime: Ihr Name: Boko Haram. Das heißt übersetzt: „"Westliche Erziehung ist Sünde". Im Norden Nigerias leben nur wenige Christen. Boko Haram will sie vertreiben und einen islamistischen Gottesstaat aus dem Norden Nigerias machen. Wenn ich davon lese, spüre ich Wut in mir. Denen müsste man es mal so richtig zeigen. Aber ich weiß natürlich, dass Gewalt keine Lösung ist. Wenn ich die Wut in mir spüre muss ich mich bremsen: Wie soll aus Wut Frieden entstehen? Mich hat interessiert wie die Christen in Nigeria auf diese Attacken reagieren. Imponiert hat mir, was der dortige Bischof schreibt. John Onaiyekan, Erzbischof von Abuja, macht deutlich: „Mit den Attentaten will Boko Haram Christen und Muslime gegeneinander aufbringen. Sie missbrauchen die Religion für ihre Interessen." Boko Haram ist für den Bischof nur eine fanatische Minderheit. Deshalb hat der Geistliche den Christen in seinem Land geraten: „Wir müssen allen Versuchen widerstehen, uns in gegenseitige Feinde verwandeln zu lassen." Recht hat er: Ich darf mich nicht gegen jemanden aufhetzen lassen, bloß weil einige wenige Stimmung machen. Wenn ich ruhig bleibe, könnte das der erste Schritt zu mehr Frieden sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12583
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