SWR3 Gedanken

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Es gibt Probleme oder Schicksalsschläge, die den Mensch innerlich in die Knie zwingen können. Es gibt aber auch Wege wieder auf die Beine zu kommen. Therapeuten und Seelsorger sprechen von sieben Wegen, die helfen können, seelisch widerstandsfähig zu sein oder wieder zu werden. Diese sieben Wege möchte ich beschreiben. Nicht als eine 3 Minuten-Terrine für die Überwindung von Schicksalsschlägen, aber schon als brauchbare Empfehlungen dafür wie sich die Seele erholen kann. Also, soziale Kontakte gehören zu diesen sieben Wegen: eingebunden sein in eine Familie, in ein Netz von Freunden oder in eine Glaubensgemeinschaft. Sich schon Phasen der Einsamkeit zugestehen, aber nicht in der Einsamkeit stecken bleiben. Zweitens: Krisen, Schicksalsschläge nicht verdrängen, sie aber auch nicht als unüberwindliche Probleme ansehen. Man kann wachsen an ihnen, reifen. Auch wenn es weh tut, vielleicht sogar weil es weh tut... Drittens: Nicht die Zukunft aus den Augen verlieren. Realistische Ziele für das Leben nach der Krise entwickeln. Schritt für Schritt. Viertens: Die Opferrolle verlassen. Trotz aller Belastungen versuchen, das Lebensheft nach und nach wieder in die Hand zu bekommen. Rausgehen, sich grade machen oder sich wehren, je nach dem... Fünftens: An die eigene Fähigkeit glauben. Was auch geschehen ist, ich kann es überstehen, ich will es verarbeiten und mein Leben dann, sicher verändert, weiterleben. Sechstens: Eine Langzeitperspektive einnehmen. Auch und gerade wenn es jetzt so düster aussieht, es gab ein Leben vor der Tragödie und es gibt eines danach. Und wo sehe ich mich zum Beispiel in fünf Jahren?! Siebtens und letztens: Gut mit sich selbst umgehen. Dazu gehört Wut, Trauer und Tränen zuzulassen. Aber auch der Spaziergang, die Tafel Schokolade, der Kinobesuch oder die Massage. Damit mit dem Leib auch immer wieder die Seele gestreichelt wird.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11296
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