SWR3 Gedanken

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Ich feiere einfach gerne. Und manchmal frage ich mich, warum das für mich eigentlich so wichtig ist. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass ich gerne Leute treffe und mich mit ihnen austausche. Das ist für mich Entspannung pur - sowas wie eine kleine Unterbrechung des Tages, eine richtige Wellnesskur. Das Großartige an Festen ist: die Gäste kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und Situationen zusammen. Verschiedene Menschen mit ihren Vorstellungen und Ideen treffen sich - und „prallen" manchmal aufeinander. Klar, zum Feiern gehören nicht nur die schönen Anlässe. Abschiede werden auch gefeiert - die kleinen und die großen. Beerdigungen zum Beispiel: schrecklich für den Moment. Aber im Nachhinein habe ich sie immer als ganz wichtig empfunden. Sie lenken den Blick auf das Wesentliche. Und das ist das Zusammensein, das Leben - auch über den Tod hinaus. Nicht nur das Leben feiern, sondern auch den Tod. Diese Erfahrungen helfen mir, mein Leben zu genießen. Wenn Christen Gottesdienst feiern, geschieht genau das: Jesu Leben, Tod und Auferstehung werden gefeiert. Tod und Leben gehören zusammen. Ob ich will oder nicht, dem muss ich mich stellen, wenn ich den Tod nicht verdrängen will. Und manchmal ist dazu eine Feier, zu der Menschen aus unterschiedlichen Gründen zusammen kommen, eben eine ganz gute Möglichkeit.

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