Im Urlaub gehe ich gerne in die Kirche. In Kirchen, muss ich eigentlich sagen. Denn ganz egal, wo wir Urlaub machen, ich besuche gerne Kirchen.

Zum einen: Ich finde es unglaublich spannend, wie verschieden Kirchen sein können. Das verwundert mich immer wieder. Denn Kirchen sind ja Gebäude, die alle demselben Zweck dienen: Sie sind ein Ort für Gottesdienst und Gebet, für Besinnung und Ruhe. Sie geben dem christlichen Glauben sozusagen ein Zuhause. Und obwohl dieser gleiche Glaube von Christinnen und Christen weltweit geteilt wird, unterscheiden sich ihre Kirchen doch enorm. Das gucke ich mir an. Versuche zu verstehen, was den Menschen wichtig war, die diese Kirche gebaut haben. Wie sie ihren Glauben verstanden.

Zum anderen: Kirchen sind auch ein Zufluchtsort für mich. Hier ist es meistens kühl. In aller Regel ist es auch still. Selbst in Urlaubshochburgen: In Kirchen herrscht fast immer eine meditative Stimmung. Die meisten sprechen leiser, Menschen sitzen in Bänken. Beten. Denken nach.

In Kirchen kann ich die Welt einen Augenblick lang aussperren. Das ist ein Ort, an dem ich selbst still werden kann. Oft genug wandern dann meine Gedanken durch den Kirchenraum, bleiben an diesem Bild, an dem Kreuz, an dem Fenster hängen – und wandern dann weiter.

Bevor ich gehe, zünde ich oft noch eine Kerze an. Ich denke an meinen verstorbenen Vater, an Freunde und Verwandte, denke an das, was in der Welt passiert. Schicke ein paar gute Gedanken hinaus. Vielleicht spürt ja dann der eine oder die andere, dass ich gerade an sie denke.

Kirchen sind ein Erholungsort für meine Seele und sie helfen mir, das Leben immer wieder neu anzugehen.