SWR3 Gedanken

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22JUL2023
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Renardo sieht seit seiner Geburt fast nichts. Er sagt: „Ich sehe so, wie wenn man eine beschlagene Brille aufsetzt und sich dazu noch ein Auge zuhält.“ Aber Renardo bleibt deshalb nicht etwa auf sicherem Terrain, sondern er ist Auslandsreporter geworden.

Sein Anliegen ist: er möchte nicht jammern, sondern inspirieren. Er sagt: „In Selbstmitleid verfallen möchte ich nicht. Mein Vater hat mir beigebracht, mich durchzukämpfen. Und der war völlig blind.“

Renardo erzählt davon, dass er als Schüler immer mitschreiben musste, was die Lehrerin gesagt hat, weil er nicht an die Tafel sehen konnte. Dabei hat er ganz viel für seinen Beruf als Journalist gelernt: aufmerksam sein, sich Dinge merken und schnell schreiben. Als er von zuhause ausziehen wollte, da hat er sich erst gefragt: Wie will ich da klar kommen, ohne Pläne und Schilder lesen zu können. Aber er hat sich durchgefragt und durchgebissen, auch als er später beruflich viel im Ausland und sogar in Krisengebieten war. Zuhause ist es einfacher, aber er hat immer wieder Lust auf neue Herausforderungen.

Eine Erfahrung ist ihm in seinem Leben ganz wichtig geworden. Renardo sagt: „Die Welt ist unfair – alle haben eine Schwäche. Aber es gibt für jedes Problem eine Lösung, auch wenn der Weg dahin etwas kompliziert ist.“

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