SWR2 Wort zum Tag

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03MRZ2022
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»Waschen, Schneiden, Leben«. In der Sendereihe verwandelt die Belegschaft eines Salons Menschen. Gibt ihnen vor allem ein neues Erscheinungsbild. Kleidung, Haarschnitt, Brille oder Bart: alles neu, alles anders.

In den Sendungen stehen Menschen im Mittelpunkt, die sich verändern. Da beginnt ein neuer Lebensabschnitt, jemand verliebt sich, findet eine andere Lebenseinstellung. Und dieses Neue soll sich auch nach außen zeigen. Da ist Kathrin, die nach den Jahren mit ihren Kindern weg möchte vom Mama-Look. Da ist Wolfgang, der seine Freundin mit Anzug und neuer Frisur begeistern will. Da ist Steffi, die den Job schmeißt, jetzt Surflehrerin ist - und deshalb abenteuerlicher aussehen will. Und da ist Ellen, die eine harte Zeit hinter sich hat und neu anfangen möchte.

Die Serie erzählt von der Macht der Veränderung. Erzählt davon, dass es möglich ist, dass sich Menschen ändern, dass sie anders werden können. Oft genug wird ja gesagt: Der Mensch ist, wie er ist. Und dass man da nichts machen kann. Man ist, was man ist. In »Waschen, Schneiden, Leben« wird dagegen behauptet: Es gibt Veränderung, einen Neuanfang, ein neues Ich, ein neues Selbst.

Im Grunde genommen ein urchristliches Thema. Veränderung heißt hier Umkehr. Jesus ruft den Menschen seiner Zeit zu: Ihr könnt euch ändern, könnt umkehren. Könnt euer Leben neu ausrichten. Und in vielen biblischen Geschichten wird von dieser Veränderung erzählt. Da ist eine Frau, die am Brunnen Wasser holt, da ist ein Mann, der Steuern eintreibt, da orientieren sich Menschen nur an Regeln, da ist der Kranke, der nicht gesund wird. Und all diese Menschen werden verändert. Durch die Begegnung mit Jesus. Dadurch, dass er sie berührt, mit ihnen spricht, ihnen zuhört, mit ihnen isst.

Ich finde das ermutigend. Ich kenne die Seiten an mir, die ich nicht mag. Die ich verändern will. Ich erlebe aber auch, wie schwer das fällt. Weil Veränderung bei mir beginnt, im Kopf. Da braucht es vielleicht auch einen Anstoß von außen. Eine Begegnung, ein gemeinsames Essen, ein Gespräch. Und manchmal helfen auch ein anderer Haarschnitt oder ein neues Hemd.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34948
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