SWR3 Gedanken

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23FEB2022
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Alles blickt gerade nach Russland und zur Ukraine. Ich bin ziemlich verunsichert - und damit bin ich sicher nicht allein. Droht da ein Krieg? Die Frage, wie es weitergeht, kann einem schon Angst machen.

Wäre es nicht toll, wenn sich der Ukraine-Konflikt lösen ließe wie im Film? Da gibt es immer den Bösewicht, der an allem schuld ist. Und es gibt immer die Guten, die ganz selbstlos den Schurken bekämpfen - und am Ende natürlich auch gewinnen. Aber die Ukraine-Krise ist nun mal kein Film. „Die Guten“ gibt es nicht. Und genau so wenig gibt es den Bösewicht. Den Feind, den man besiegen muss.

Als Christin höre ich auf einmal einen Satz aus der Bibel ganz neu: Jesus sagt dort einmal: „Liebet eure Feinde. Tut wohl denen, die euch hassen.“ Meinen Feind lieben - heißt das vielleicht: den Menschen sehen und eben keinen Feind? Einen Menschen, wie mich, und eben keinen Bösewicht wie aus dem Film? Ein klein wenig hilft mir das, auch wenn die Verunsicherung bleibt. Ich gestehe, ich habe Angst vor dem, was kommen könnte. Aber wenn überhaupt etwas helfen kann in der Krise, ist es der Blick auf das Gegenüber als Mensch - und nicht als Feind.

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