SWR3 Gedanken

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12FEB2022
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Sie hat mir zugehört. Ohne meine Worte zu kommentieren oder zu bewerten. Sie hat mir einfach zugehört. Und das hat mir so gut getan. Meine Ärztin. Ich war krank und musste zu ihr. Und sie hat sich Zeit für mich genommen. Wollte nicht nur meine Symptome wissen, sondern auch, wie es mir sonst so geht. Als ich wieder im Auto saß, da ging es mir schon viel besser. Noch bevor ich die verschriebenen Medikamente genommen habe. Einfach, weil ich mal erzählen konnte, was bei mir los ist.

Jesus hat das auch gemacht. Das war das Besondere an ihm. Er hat denen zugehört, die andere immer zur Seite geschoben haben. Nach dem Motto: der Nächste bitte. Für ihn waren sie wichtig. Er hat zugehört, wenn sie erzählt haben von ihren Sorgen und ihrer materiellen Not. Wenn sie erzählt haben, was ihnen passiert ist und warum sie krank sind. Das hat ihnen so gut getan, dass viele von ihnen schon beim Erzählen gesund geworden sind. Gehört zu werden war wie Medizin. Und ist es noch heute.

Richtig zuhören ist eine Kunst. Und es ist der Anfang von allem. Später kann man dann auch Ratschläge erteilen oder trösten. Aber zuerst geht es darum, wirklich zu verstehen und zu spüren, worum es eigentlich geht.
Deshalb tut es der Seele so gut und ist so heilsam, was meine Ärztin gemacht hat und was Jesus gemacht hat. Erst einmal zuhören.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34788
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