SWR3 Gedanken

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22JAN2022
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Mal so richtig ausrasten und alles kurz und klein schlagen. Das kann man in einem „Rage Room“. Das ist so eine Art „Ausrast-Zimmer“. In Straßburg oder München kann man so einen Raum mieten. In so einem Rage Room stehen zum Beispiel ausrangierte Bücherregale, defekte Computer-Bildschirme oder altes Porzellangeschirr Für das entsprechende Kleingeld kann ich dann mit Baseballschläger, Brecheisen oder Vorschlaghammer reingehen und alles kaputtschlagen. Das soll gut sein, um aufgestaute Aggressionen raus zu lassen.

Ich war noch nie in so einem Rage Room, aber ich habe vor kurzem bei einer Freundin mitgeholfen eine Wand einzureißen, und so ähnlich stelle ich mir das vor. Wir haben ziemlich aufpassen müssen, dass wir vor lauter Elan nicht zu viel von der Wand wegschlagen. Beim Holzhacken habe ich das auch schon so erlebt, oder beim Tanzen.

Klar kann es auch mal sinnvoll sein, dass ich meine Wut direkt vor Ort raus lasse und jemanden zeige, dass mich sein Verhalten wütend macht.

So einen geschützten Ort zu haben, an dem ich Dampf ablassen kann, das ist eine feine Sache. Bei mir funktioniert das gut beim Sport. Ich lass meine Wut-Energie raus und krieg wieder neue, bessere Energie dazu. Das ist ein befreiendes Gefühl. Danach habe ich oft schon eine andere Perspektive auf das, was mich wütend gemacht hat. Damit schütze ich mich und die anderen.

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