SWR3 Gedanken

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19JAN2022
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Sklaverei und Zwangsarbeit sind Themen, die gehen mir nach. Ich habe im Netz dazu recherchiert und eine Zahl gefunden, die hat mich erschreckt: 40 Sklaven arbeiten weltweit für mich. Natürlich nicht für mich persönlich, aber 40 Menschen werden irgendwo auf der Welt gezwungen meine Kleidung herzustellen oder die Rohstoffe zu beschaffen, die zum Beispiel für den ganzen technischen Schnick Schnack gebraucht werden, wie Smartphone oder Musikanlage.

Die Zahl stammt von der Seite Slaveryfootprint.org. Da kann ich mir meinen globalen Fußabdruck errechnen lassen in Sachen Zwangsarbeit, Ausbeutung und Kinderarbeit. Bei slaveryfootprint trage ich dazu ein paar Daten ein: ob ich ein Auto habe, was ich so konsumiere und wie groß meine Wohnung ist, zum Beispiel. Am Schluss errechnet mir die Seite dann meine persönliche Anzahl von Sklavinnen und Sklaven. Die Zahl ist natürlich nur überschlagen, so Pi mal Daumen. Aber trotzdem: Nur ein einziger Mensch ist in dieser Rechnung ja schon zu viel. 40 Menschen, das ist ein ganzer Bus voller Leute. Und alle schuften für mich unter unmenschlichen Bedingungen.

Meine Zahl 40 bei slaveryfootprint gefällt mir überhaupt nicht. Ich weiß, wie ich die Zahl kleiner kriege. Wann immer ich mir was anschaffe, kann ich nachfragen, ob sichergestellt ist, dass da keine Zwangsarbeit drinsteckt. Mein Ziel ist hochgegriffen. Vielleicht zu hoch. Aber ich kann nicht anders. Ich will bei diesem fiesen Fußabdruck irgendwann die Null stehen haben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34681
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