SWR3 Gedanken

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08JAN2022
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Ein Kumpel von mir möchte heiraten, und wir beide hatten im Vorfeld einen richtig schönen Männerabend mit Bierchen und so. Irgendwann haben wir angefangen, uns die Vorteile vom Singlesein aufzuzählen und kamen auf ziemlich viele.

Bevor er seine Hochzeitspläne begräbt, dachte ich, müssen wir jetzt aber auch noch nach Dingen suchen, die man nicht alleine machen kann. Mein Kumpel war gleich dabei und hat als erstes gesagt: „Kinder kann man nicht alleine machen.“ OK, das musste ja kommen. Aber dann sind wir auch noch auf anderes gestoßen: sich den Rücken mit Sonnencreme einschmieren zum Beispiel. Oder auf dem Spielplatz wippen. Oder sich Freundschaftsbändchen ums Handgelenk binden. Oder einen Kanon singen. Oder sich mit etwas überraschen.

Wir sind noch auf ziemlich viele schöne und auch alberne Dinge gekommen. Und als das Thema ausgereizt war, da hat mein Kumpel gesagt: „So schwierig wie das manchmal unter uns Menschen ist mit streiten und ärgern und fies sein und ignorieren - irgendwie sind wir auch füreinander gemacht. Und ich mein jetzt nicht nur Mann und Frau, sondern auch Oma und Enkel, Nachbarinnen und natürlich beste Kumpels.“ Mir ist darauf nur eine Antwort eingefallen: „Ja, find ich auch. Wir brauchen uns einfach.“

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