Ostern ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. So ging das nach Ostern schon den Freunden von Jesus. Sie sind wieder zuhause, am See Genezareth. Da, wo sie herkamen, bevor Sie mit Jesus losgezogen sind. Jetzt sind sie zurück in der vertrauten Umgebung, aber ohne ihn. So richtig Tritt gefasst haben sie in ihrem gewohnten Leben noch nicht wieder. Sie sind irgendwie ins Schwimmen geraten. Was sollen sie jetzt mit sich und ihrem Leben anfangen? Besonders Petrus ist unsicher. War er denn nicht der Felsenmann, der Rückhalt für die ganze Gruppe? Sollte er nicht Menschenfischer werden? Ist er nicht einmal sogar über das Wasser auf Jesus zu gelaufen, wenigstens ganz kurz, bevor er untergegangen ist? Petrus beschließt, fischen zu gehen. Das ist immerhin eine vertraute Beschäftigung.

Doch es wird eine Nacht auf dem See ohne Fang. Und es kommt auch kein Jesus über das Wasser zum Fischerboot. Und trotzdem: Jesus kommt. Am nächsten Morgen steht Jesus am Ufer. So als ob nichts wäre. Und auf einmal weiß Petrus, was er tun muss: Er muss ans Ufer. Wie kommt er da hin? – Wie wäre es mit Schwimmen? Und das tut Petrus dann auch. Springt vom Boot ins Wasser und schwimmt ans Ufer. Keine Rede davon, dass hier jemand über das Wasser laufen muss. Hier ist kein Platz für religiöse Kraftmeierei. Nach Ostern geht es darum, sich an das zu erinnern, was man gelernt hat. Und dann das zu tun, was man kann. Petrus ist, wie er ist. Aber Jesus will ihn gar nicht anders. Er soll gar kein Superchrist werden, er wird gebraucht als der Mensch, der er ist, mit Stärken und Schwächen.

Ostern gibt dem Alltag Würde. Gottes Licht fällt auf unser Leben, wie es nun mal ist. Hochfliegende Pläne können baden gehen. Na und? Dann wird eben geschwommen. Keiner erwartet, dass du über‘s Wasser läufst, am besten noch leichtfüßig und schnell. Aber schwimmen, das solltest du schon. Bis zum Ufer ist es gar nicht so weit. Dort wirst du erwartet. Da steht einer, der dich nimmt, wie du bist.