Gestern Abend hat das Pessachfest begonnen. Es dauert 8 Tage lang. Jüdische Familien in der ganzen Welt und hier in Deutschland feiern Pessach. Ein uraltes Fest. Schon Jesus hat es gefeiert. Jedes Jahr.

Juden und Jüdinnen erinnern mit diesem Fest an eine Geschichte aus der Bibel. Im 2. Buch Mose wird erzählt, dass das Volk Israel in der Fremde gelebt hat, in Ägypten. Der Pharao, Herrscher von Ägypten, hat das Volk Israel versklavt und die Menschen brutal unterdrückt. Gott hat das Elend der Menschen gesehen. Er hat ihre Klagen gehört und hat sie aus der Sklaverei gerettet.

Jahr für Jahr wird an diese Geschichte erinnert. Die Menschen treffen sich und feiern fröhlich. Zum Fest gehört der Brauch, dass ein Kind die Frage stellt: „Warum ist diese Nacht anders als die anderen Nächte?“ Die anderen erzählen dann die alte Geschichte: aus der Bibel. Es geht bei diesem Fest immer auch darum, diese Geschichte weiterzugeben an die nächste Generation.

Nun feiern wir Christinen und Christen in diesem Jahr zeitgleich mit Pessach unsren Palmsonntag, dann die Karwoche mit der Erinnerung an den Tod Jesu und Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu.

Heute, an Palmsonntag, wird in den Gottesdiensten an den Tag erinnert, an dem Jesus in Jerusalem eingezogen ist. Nicht hoch zu Ross, um die Leute zu beeindrucken oder einzuschüchtern. Nein, er ist auf einem kleinen Esel eingezogen. Friedlicher geht es kaum. Jesus als Friedenskönig. Ein Gegenentwurf zu allem Lauten, Gewalttätigen oder Eitlen. Jesus war auf etwas anderes aus. Frieden bringen. Zum Frieden herausfordern. Einzelne Menschen genauso wie eine ganze Stadt.

Von heute bis Ostern wird es manchen Gottesdienst geben – zumindest online, im Radio und Fernsehen - und viele von uns werden Ostern feiern. Ich denke, es ist auch eine gute Gelegenheit, sich zusammen mit der nächsten Generation an die biblischen Geschichten und Erfahrungen zu erinnern, auf die sich die Festtage dieser Woche beziehen. Und so gemeinsam zu entdecken: „Warum sind diese Tage anders als andere Tage?“