Happy Birthday, Charlie Brown! Siebzig Jahre alt wird der kleine Comic-Held mit dem großen Kopf heute – und noch immer meint das Leben es nicht wirklich gut mit ihm.

Charlie Brown ist ein richtiger Pechvogel: Er spielt in der schlechtesten Baseball-Mannschaft der Welt, ist unglücklich in das kleine Mädchen mit den roten Haaren verliebt und dann ist da noch die gemeine Lucy, die ihn ständig bloßstellt und demütigt. Etwa, wenn sie ihm mal wieder den Football vor den Füßen wegzieht und er ins Leere schießt und dabei auf dem Rücken landet. Gutmütig, wie Charlie Brown nun mal ist, schenkt er ihr doch immer wieder sein Vertrauen.

Eigentlich total naiv. Aber: Genau deswegen mag ich Charlie Brown so: Ich erkenne mich in ihm wieder. Besonders in den Momenten, in denen ich mich genauso verunsichert fühle oder vom Pech verfolgt.
Gerade dann muss ich über den feinen Humor der Comics schmunzeln. Und manchmal machen sie mir sogar neuen Mut. Denn trotz der unzähligen Misserfolge und Pannen gibt Charlie Brown niemals auf.

Sein Erfinder Charles M. Schulz mochte es deshalb auch nicht, wenn jemand behauptet hat, Charlie Brown sei ein Loser, ein ewiger Verlierer. Schulz sagte, er sei vielmehr er Träumer, ein Junge voller Hoffnung. Und ich finde, genau das macht ihn zum Vorbild für all die Dauer-Grübler und Pechvögel unter uns.

Der von Selbstzweifeln geplagte Charlie könnte das wahrscheinlich gar nicht glauben. „Ich bin ein Niemand“, sagt er mal. Aber sein Freund Linus, der sieht, was in Charlie steckt: „Weißt du was“, sagt er. „Für einen Niemand bist du wirklich was Besonderes, Charlie Brown.“

Davon war der Comiczeichner Schulz überzeugt. Der war nämlich ein engagierter Christ und glaubte fest daran, dass für Gott jeder Mensch, auch ein Niemand wie Charlie Brown, ganz besonders ist.

Daran will ich mich erinnern, wenn es das Leben auch mit mir mal wieder nicht gut meint: Dann will ich an Charlie Brown und seine Freunde denken. Und den Glauben und die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch ich mit all meinen Schwächen und Macken,– wirklich was Besonderes bin.