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„Wie hat das alles eigentlich angefangen?"
Eine vertraute Frage. Sie gehört zu jedem Jubiläumsfest:
Wie war das damals vor zwanzig Jahren, als der Kirchenchor gegründet wurde? Wie war das, als das Brautpaar sich zum ersten Mal begegnete?
Und auch diese Frage schaut auf den Anfang:
Was war die entscheidende Weichenstellung? Womit hat alles seinen Lauf genommen? Wo wurde schon von Anfang an ein Fehler gemacht, der sich später fatal auswirkte?
Das Besinnen auf den Anfang kann eine Korrektur bedeuten. Wie weit haben wir uns davon entfernt, von dem, was uns am Anfang wichtig war? Können wir zurück zu den Prinzipien des Anfangs, können wir re-formieren, was sich vom Anfang allzu weit entfernt hat? Auch Martin Luther zum Beispiel wollte mit seiner Kritik an der Kirche wieder dichter dran an die Anfänge.
Manches therapeutische Gespräch nimmt diesen Blickwinkel ein:
Wie war das am Anfang, als der Konflikt noch klein war, der Streit noch nicht alltäglich? Können wir zurück auf Anfang?
Schon seit Menschengedenken ist es als heilsam und notwendig empfunden worden, immer wieder auf den Anfang zurückzublicken.
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Die Bibel beginnt mit diesen Worten, mit der Geschichte vom Anfang, wo Gott selber urteilt: „Es war sehr gut."
Später, als das Volk Israel in arge Bedrängnis kam, hat es gelernt, sich immer wieder diese Geschichte vom Anfang in Erinnerung zu rufen und daraus Kraft zu holen.
Sich an den guten Anfang erinnern. - Was später nicht gut ist, wird daran gemessen. Und ich weiß: Es geht auch anders. Es ist kein Naturgesetz, dass etwas falsch läuft.
Menschen in Bedrängnis erinnern sich an die Anfänge, an Gottes Anfang mit den Menschen; und sie schöpfen daraus Vertrauen und Hoffnung für die Zukunft.
Es ist sehr gut! Das stand am Anfang.
Ich hoffe, für Sie in diesem Jahr auch. Denn so ein Blick auf den Anfang gibt Kraft.

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Den Himmel auf Erden, gibt es den? Wir Christen glauben, dass es das gibt. Die Bibel nennt diese Oase Himmelreich oder Reich Gottes. Und beschreibt es mit wunderschönen Sprachbildern. „Das Reich Gottes," sagt Jesus einmal, „ist mitten unter euch. Es ist schon da. Noch klein wie ein Senfkorn. Aber es ist da. Und ihr habt die Kraft, mehr daraus zu machen."
Wenn ich solche Sachen sage, am Sonntag in der Predigt oder im Radio oder auch sonst: Dann gibt es immer Leute, die widersprechen. „Nicht mal in der Kirche kriegt ihr das hin", sagen sie. „Den Himmel auf Erden - das gibt es nicht."
Ich gebe zu: Nein, auch die Kirche ist nicht vollkommen. Nein, die Christenheit ist nicht perfekt. Sie war es nicht in der Vergangenheit, und sie wird es auch in Zukunft nicht sein. Obwohl uns die Bibel so wundervolle Wegbeschreibungen gibt, hin zum Reich Gottes: die Güte, die Nachsicht, die Freundlichkeit, die Geschwisterlichkeit und manches Andere.
Eine Oase der Redlichkeit und Wahrhaftigkeit. Ein Bereich, indem nicht die mit den Ellenbogen sich durchsetzen. Eine Gemeinschaft, in der es gelingt, dass alle genug haben und keiner über dem anderen steht. Wo ich willkommen bin und frei und wo ich unterstützt werde, wenn ich es brauche.
Jesus sagt, dass es das gibt. Klein allerdings und unscheinbar. Aber kräftig wie ein Senfkorn. Es kann wachsen. Mir fallen Senfkorngeschichten ein: Ellen, die „ja" gesagt hat, als ich einen Menschen suchte, der eine alte Dame in meiner Gemeinde besuchen kann. Walter, der sagte: „Ich übernehme den Fahrdienst zum Seniorennachmittag". Philipp und Gaby, die an jedem Samstag Dienst tun bei der Lebensmittelausgabe in der Tafel.
Manchmal blitzt etwas vom Himmelreich schon jetzt bei uns auf: Wenn ein Mensch in Not Hilfe bekommt, ein Trauriger getröstet wird, wenn zwei Menschen sich miteinander nach einem Streit oder einer Enttäuschung versöhnen oder in vielen keinen Dingen: Wenn ich eine fröhliche Melodie aufschnappe und den ganzen Tag gute Laune davon bekomme.
Nein, davon wird die Welt und die Kirche und die Christenheit nicht perfekt. Und Fehler werden auch nicht alle wieder gut.
Aber die Senfkorngeschichten vom Himmelreich sind trotzdem wahr. Wir sollten sie erzählen und darauf setzen, dass es immer mehr davon gibt.

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Die Vergangenheit Gegenwart werden zu lassen, kann man das?
Mit Gedenkfeiern versuchen wir es jedenfalls. Gestern zum Beispiel war der Tag der deutschen Einheit. Und viele Menschen haben sich erinnert an die Geschehnisse im Jahr 1989, als das geteilte Deutschland wieder vereinigt wurde. Und an die Ereignisse davor, die zum Mauerbau führten und zu jahrzehntelanger Teilung.
Wer zu jung ist, um dabei gewesen zu sein, kann durch Gedenktage lernen, ein Geschehnis besser zu verstehen. Und durch die Erzählungen derer, die dabei waren, kann die Vergangenheit auch für junge Leute so etwas wie Gegenwart werden. Ich kann begreifen, wie sich die Leute damals gefühlt haben. Was sie bewegt und angetrieben hat. Ich kann verstehen, was das Ereignis von damals für mich heute bedeutet.
Wir Christinnen und Christen haben auch Gedenktage, an denen wir uns erinnern. Und ganz regelmäßig erinnern wir uns im Gottesdienst an ein Ereignis, das dadurch für uns ganz nah kommt: Wir denken an das letzte Festmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Alle waren dabei. Sogar die, die wenig später nichts mehr von ihm wissen wollten.
„Solches tut zu meinem Gedächtnis," hat Jesus da zu seinen Jüngern gesagt. Immer beim Abendmahl-Feiern sollten sie an ihn denken.
Wenn wir uns heute beim Abendmahl an Jesus erinnern, sind die Vergangenheit und die Gegenwart fast eins. Obwohl ich doch bei dem Ereignis damals nicht dabei gewesen bin, bin ich irgendwie mittendrin.
Sich erinnern, als wäre ich dabei gewesen. Als wäre ich selbst eine von denen, die mit Jesus zusammen am Tisch gesessen und erlebt haben, wie er Brot und Kelch gesegnet und ausgeteilt hat.
Ich sitze mit ihm am Tisch. Egal, wie es in meinem Leben aussieht. Egal, ob ich zufrieden mit mir bin oder nicht. Er hält mir das nicht vor, was ich verkehrt gemacht habe. An seinem Tisch bin ich willkommen.
Beim Abendmahl ist das, als würde er es mir ganz persönlich sagen.
Die Vergangenheit Gegenwart werden zu lassen -- Ja, das geht! Und wo es klappt, erfahre ich nicht nur etwas über Vergangenes, sondern etwas, was mir jetzt gut tut.

 

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„Der Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet oder selbst verzeiht." Das hat Jean Paul gesagt, ein berühmter protestantischer Schriftsteller.
Verzeihen macht Menschen schön. Der Satz gefällt mir.
Ich erinnere mich an die Geschichte, die Arthur mit Johannes erlebt hat.
Arthur ist Hausmeister in der Schule. Er hat mir erzählt, wie er einmal morgens entdeckt hat, dass ein Einbrecher in der Nacht in der Schule gewesen sein muss. Es hat nichts gefehlt, aber der Schaum eines ganzen Feuerlöschers war im Treppenhaus der Schule versprüht - vom Eingang bis zum Lehrerzimmer.
Zum Glück war das am ersten Ferientag. An dem Tag sind keine Schüler mehr gekommen, und Arthur hatte Zeit, den Schaden in Ruhe zu beseitigen. Als er überlegt hat, wer das getan haben könnte, ist ihm Johannes eingefallen, hat der Hausmeister mir erzählt. „Der war ganz schön wütend über sein Zeugnis. Ich kenn das. Das ging mir früher auch immer so. Ich konnte mich noch so sehr anstrengen, eine oder zwei Fünfen waren immer dabei. Und dann hatte ich immer eine Mordswut im Bauch. Und ich wusste, dass es daheim erst mal Senge geben würde. Deswegen habe ich mich mit dem Zeugnis nie heimgetraut."
Deshalb hat Arthur besonnen reagiert.  „Na, begeistert war ich nicht von dem Schaum" hat er gesagt. „Aber irgendwie hat der Junge mir auch wieder Leid getan. Ich konnte mir ja denken: Daheim hat er noch viel mehr Ärger gekriegt mit seinem Zeugnis."
„Haben Sie den Johannes direkt darauf angesprochen?" will ich wissen, und Arthur schüttelt den Kopf.
„Ich hab doch gesehen, dass der Bub sich geschämt hat. Da habe ich irgendwann nur gesagt: Ich könnte jemand gebrauchen, der mir heute Nachmittag beim Stühle stellen in der Aula hilft."
Tatsächlich ist Johannes am Nachmittag gekommen und hat zusammen mit dem Hausmeister Stühle in die Aula geschleppt. „Und am Schluss," sagt Arthur „hat er zugegeben, dass er es gewesen ist, der den Feuerlöscherschaum versprüht hat. Da habe ich dann nicht mehr viele Worte gemacht."
„Der Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet oder selbst verzeiht."
Ich denke mir, dass Jean Paul das so gemeint hat: Dass der eine nicht nur den schwierigen Schüler und der andere nur den strengen Hausmeister sieht, sondern beide haben etwas sehr Schönes gesehen: Wie gut es tut, wenn man verzeiht.

 

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Dazugehören tut gut. Es ist schön, wenn man einen Platz hat und weiß: Ich bin wichtig für die anderen. Und die halten zu mir, wenn ich sie brauche.
Wie wichtig das ist, weiß auch der Apostel Paulus. Er erinnert die Christen: Helft einander, die Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, dasChristus gegeben hat. (Gal 6,2 Basisbibel)
Wie wohltuend Gemeinschaft ist, habe ich kürzlich wieder beim Gemeindefest in unserer Kirchengemeinde gemerkt. So ein Fest macht enorm viel Arbeit. Jede Hand wird gebraucht. Beim Gemeindefest genauso wie beim Feuerwehrfest oder beim Gesangverein. Die Essensorganisation, das Ausleihen und Herbeikarren von Tischen und Bänken, von Sonnenschirmen und dem Spültisch für die Gläser beim Ausschank, lange Listen mit Arbeitsplänen für alle Helfer werden erstellt, Kuchenspenden erbeten, ein großer Buchbasar aufgebaut usw. usw. Am Festtag waren viele Menschen im Einsatz.
Als das Fest vorüber war, kam das Aufräumen. Um halb neun am Abend war das Meiste geschafft. Müde und zufrieden stand die Aufräumgruppe bei einem letzten Glas aus dem Bierfässchen zusammen.
Und dann verabschiedete sich eine junge Frau, die als Helferin zum ersten Mal dabei gewesen war. Und im Weggehen sagte sie:
„Die Gemeinschaft beim Aufräumen war für mich das Schönste am ganzen Gemeindefest!"
Da hat eine mit angepackt. Und sie hat sich dabei dazugehörig gefühlt - obwohl es viel Arbeit war und mühsam und am Ende die Füße brannten.
Ich glaube, wie ihr geht es vielen Helfern. Sie haben das Gefühl, miteinander etwas geschafft zu haben. Jeder ist ein Teil der Gemeinschaft. Weil jeder einen Teil der Last getragen hat.
Ich denke, das ist das, was Paulus meint, wenn er schreibt: Einer trage des anderen Last. So hat Christus das gewollt.
Weil keiner mit seiner Last und mit seinen Aufgaben alleinbleiben soll.
Gemeinsam Lasten tragen - das schafft Gemeinschaft. Das schafft Zusammengehörigkeit. Christlicher Glaube ist kein Soloauftritt -- das ist immer: Gemeinschaft. Menschen, die miteinander unterwegs sind und Lasten tragen, wo es nötig ist. Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.
Wo ich diese Gemeinschaft erlebe, macht es mich vergnügt.
Und dann wird selbst das Aufräumen nach einem anstrengenden Tag zu einem Erlebnis für die Seele.

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Warten und sich langweilen war gestern - dank modernster Technik im Hosentaschenformat! Da gibt es Smartphones, internetfähige mp3-Player und vieles mehr. Bei den meisten Kindern und Jugendlichen haben genau diese Sachen ganz oben auf dem Wunschzettel für Weihnachten gestanden.
Kein Wunder, denn damit sind ja heutzutage auch ganz tolle Sachen möglich. Egal wo man ist - wird einem die Zeit lang - ob in der Kassenschlange, im Bus oder im Wartezimmer - greift man heutzutage einfach in die Tasche und zieht das passende Gerät heraus. Sofort kann man einen Anruf erledigen, sich per email verabreden oder schnell im Internet schauen, wie man am besten aus dem Stau raus kommt - alles auf Knopfdruck. Wartezeiten sind somit kein Problem mehr.
Blöd nur, wenn der Akku vom Handy leer ist oder man seinen mp3-Player gar nicht eingesteckt hat. Dann bleibt einem nur warten übrig. Und da fällt auf - warten - das ist gar nicht so leicht!
Der nervöse Blick auf die Uhr oder aufs Handy sagt schon alles. Wir müssen doch was tun, damit sich was bewegt in unserem Leben. Oder etwa nicht?
Von den Weihnachtsfeiertagen klingt noch eine andere Botschaft nach, finde ich:
Gott ist als Kind in unsere Welt gekommen. Das Jesuskind hat schon das Zeitmanagement seiner Eltern Maria und Josef tüchtig durcheinander gebracht. Er wollte mitten in die Volkszählung hinein zur Welt kommen. Ausgerechnet in Bethlehem, wo alles überfüllt war, weit weg von Zuhause.
Wie jedes Menschenkind kann man auch Gott nicht auf Knopfdruck bestellen. Ihn bekommt man auch nicht pünktlich nach Hause geliefert.
Gott kommt zu seiner Zeit. Und das kann heißen, er kommt überraschend. Redet in mein Leben hinein, wenn ich gar nicht darauf eingestellt bin. Oder er redet gar nicht, auch wenn ich das bräuchte. Und ich muss warten.
Gottes Uhren ticken offensichtlich anders als die Wunder unserer modernen Technik.
Und das ist auch gut so. Denn so weiß ich: ich muss nicht immer was tun, damit sich was bewegt in meinem Leben. Ich muss auch nicht immer auf die Uhr oder das Handy schauen. Manchmal darf ich einfach warten und mich beschenken lassen - vielleicht ja gerade mit der Kraft, die aus der Ruhe kommt.
Gott kommt, in die Welt, in unser Leben - zu seiner Zeit.

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Ohne die Musik wäre Weihnachten nur halb so schön! Davon bin ich fest überzeugt. Alle Jahre wieder freue ich mich nämlich in der Weihnachtszeit ganz besonders auf die schönen Lieder - ob klassisch oder rockig - da bin ich flexibel. Deshalb fange ich auch schon Anfang Dezember damit an, mein Leben mit meiner Lieblings-Advents- und Weihnachtsmusik auszuschmücken.
Schade eigentlich, dass jetzt die großen Feiertage schon vorbei sind. Aber zum Glück geht ja kirchlich gesehen die Weihnachtzeit noch mindestens bis zum 6. Januar - wenn es Ihnen also geht wie mir: Sie können noch guten Gewissens und zeitgemäß Ihre Lieblingslieder singen und dabei den wundervollen Effekt genießen.
Wundervoll im wahrsten Sinne des Wortes:
Sobald ich nämlich diese Musik höre oder gar selber singe, geht mir das Herz auf. Meine Stimmung verbessert sich schlagartig. Und manchmal ist das wirklich nötig - gerade in den grauen Wintertagen - da ist ja die Stimmung öfters mal auf dem Tiefpunkt.

Musik als ‚Stimmungsaufheller' - ganz ohne Nebenwirkungen! Ein echtes Wundermittel! Gäbe es dieses Wundermittel Musik in Tablettenform, würde das Geschäft der Pharmaindustrie damit brummen.
Aber zum Glück gibt es das nicht. Auch haben kein Mensch und keine Firma ein Exklusivrecht an der Musik selbst. Musik ist jedem Menschen geschenkt, denn jeder kann singen und jeder kann sich an seiner Lieblingsmusik erfreuen.
Martin Luther, der große Reformator, war auch ein echter Musikfan. Und er war selbst von klein auf ein eifriger Sänger. Er hat die Musik für ein göttliches Geschenk gehalten.
Musik ist nicht von dieser Welt, sondern von Gott, hat er gesagt. Sie berührt das Herz, tröstet und erfrischt unsere Seele.
Musik - ein Gottesgeschenk an uns. Eins, das uns Kraft gibt - ganz ohne Nebenwirkungen. Vielleicht halten wir es einfach öfter wie Martin Luther: dem lag nämlich immer ein Liedchen auf der Zunge - nicht nur an Weihnachten!

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„Schlaf mal ne Nacht drüber!" Diesen Rat habe ich schon so manches Mal von anderen gehört. Oder ich habe ihn mir selbst gegeben, weil ich weiß, dass er gut ist.
Wenn eine wichtige Entscheidung ansteht oder auch wenn ich mich richtig geärgert habe - eine Nacht drüber schlafen - und am nächsten Morgen sieht die Sache schon anders aus.
Toll, finde ich das! Aber, was passiert eigentlich, wenn man schläft?
Die Wissenschaft hat eine Antwort. Sie sagt, unser Körper und vor allem unser Gehirn benutzen die Nachtruhe, um die Erfahrungen des Tages zu sortieren und einzuordnen.
Soweit so gut. In der Nacht wird also aufgeräumt. Das kann ich mir vorstellen.
Aber eigentlich passiert nachts doch noch viel mehr. Wenn ich nämlich morgens aufwache sind da plötzlich Einfälle und Ideen - auch Gedanken, die vorher noch nicht da waren. Manchmal jedenfalls.
Um das zu verstehen, ziehe ich gerne noch eine andere Wissenschaft heran - übrigens eine der ältesten Wissenschaften überhaupt: die Theologie.
Die erklärt das Ganze so:
Der Schlaf ist ein Urzustand, in dem wir alle gleichermaßen verwundbar und irgendwie schutzlos sind. Wenn wir wach sind, passen wir ja ganz gut auf uns auf und lassen auch so einiges an uns abprallen. Und das ist auch gut so.
Aber nachts ist das anders. Im Schlaf lassen wir sozusagen unsere Verteidigungslinien fallen und reden uns auch nicht ein, wir könnten alles selber in den Griff bekommen.
Und das heißt: wenn wir schlafen, sind wir offener für Anregungen und Tipps von außen - und das heißt auch für Tipps von Gott.
Meine Erfahrung ist, Gott gibt mir immer wieder den ein oder anderen Hinweis. Tag und Nacht. Schon oft hat er mir geholfen, klar zu kommen, klarer zu sehen - tagsüber wenn ich über einem Problem sitze und nachdenke. Das Erstaunliche aber ist: Manchmal, im Schlaf kommen seine Tipps viel besser bei mir an. Weil ich offener bin.
Wie heißt es so schön in der Bibel „Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf!"
Also, schlafen Sie gut!

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„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch fit machen."
Das hat Jesus mal gesagt. So ähnlich jedenfalls - und das steht auch in der Bibel.
Ganz modern hört sich das an, finde ich - und Jesus ist mit diesem Angebot absolut am Puls der Zeit. Denn fit will ja eigentlich jeder sein.
Überhaupt - ein bisschen Fitness, zum Beispiel durch ein wenig Bewegung, ein paar Kilo weniger auf der Waage - erst recht nach den Feiertagen - das kann bestimmt nicht schaden.
Wer sich dabei Unterstützung wünscht, kann heutzutage sogar einen „Personal Trainer" engagieren. Das ist ein Fitnessexperte, der sich anhört, was ich mir wünsche und der daraufhin ein auf mich zugeschnittenes Trainingsprogramm zusammenstellt. Darüber hinaus bleibt er an mir dran und sorgt dafür, dass ich nicht so schnell aufgebe, wenn es anstrengend und mühsam wird.
Für mich ist Jesus so ein ‚Personal Trainer'. Allerdings auf eine besondere Art.
Wie ein ‚Personal Trainer' hört sich auch Jesus an, was ich mir vom Leben wünsche, was ich für Ziele habe. Wenn ich bete zum Beispiel, bin ich ganz intensiv mit ihm im Gespräch.
Auch Jesus will, dass ich mich nicht hängen lasse und auf mich achte - auch auf meinen Körper.
Aber - das ist eben noch lange nicht alles!
Anders als beim Fitnesstraining geht es Jesus nicht nur hauptsächlich um den Körper, sondern eben um die ganze Person - mit allem drum und dran - Körper, Herz und Seele.
Mit einem guten Fitness-Trainer, Diät und Disziplin kann man bestimmt so manches Ziel erreichen und manches Kilo verlieren. Aber das, was mir auf der Seele liegt, was mein Herz schwer macht, das ist kein Thema im Fitness-Studio:
Wenn ich traurig bin zum Beispiel, wenn ich mir Sorgen mache, wenn ich einsam bin.
Solche Lasten kann man nicht einfach ausschwitzen und abtrainieren. Und um diese Lasten geht es Jesus ganz besonders.
Deshalb sagt er: „Komm her und lade ab, was dir auf der Seele liegt - dann wird es dir besser gehen."
Und manchmal kann ich das wirklich spüren. Dann bin ich erleichtert und gestärkt, wenn ich meine Sorgen bei ihm abgegeben habe.
Ein tolles Trainingsprogramm für Herz und Seele, finde ich. Und ein super Trainer - einer, den ich gerne weiterempfehle.

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„Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben." Viele Kinder werden heute dieses Lied vor sich her gesungen haben. Denn die lange Zeit des Wartens auf Weihnachten geht jetzt endlich zu Ende. Mit diesem Lied wird sich in einigen Kinderköpfen aber auch die Frage aufgetan haben, wer bringt denn nun die Geschenke, der Weihnachtsmann oder das Christkind? Den Weihnachtsmann erleben die Kinder in amerikanischen Spielfilmen, der Werbung und in Kaufhäusern. Das Christkind sehen sie in Krippendarstellungen in der Kirche oder auf dem Weihnachtsmarkt. Damit nicht genug. Anfang Dezember kam auch noch der Nikolaus. Der sieht so ähnlich aus wie der Weihnachtsmann, aber ist anscheinend doch nicht ganz dasselbe. In meiner Kindheit hatte ich es viel einfacher. Ich lebte in einer weihnachtsmannfreien Zone. Vor Weihnachten, im Advent, gab es den Nikolaus. Er brachte kleinere Geschenke, Süßigkeiten und Obst. An Weihnachten dann kam das Christkind und das brachte die größeren Geschenke, Modellautos oder eine Ritterburg. Damit war mir als Kind klar: Der Nikolaus ist so eine Art Vorläufer des Christkindes, genauso wie der Heilige Martin ein Paar Wochen vorher im Jahreskalender. Beide weisen auf das Christkind hin, seine Geburt an Weihnachten ist der Höhepunkt, das wichtigste. Für die Kinder heute ist die Welt nicht mehr so klar und einfach. Sie erleben nicht mehr wie das eine auf dem anderen aufbaut. Sie  erleben vieles nebeneinander und müssen in ihren kleinen Köpfen überlegen, wie das alles zueinander passt: Weihnachtsmann, Nikolaus, Christkind, Rentierschlitten und die Hirten auf dem Felde. Es liegt an den Erwachsenen den Kindern dabei zu helfen. Was mir wichtig ist: Im Mittelpunkt von Weihnachten steht Jesus, das neugeborene Kind. Ein Kind, das seit 2000 Jahren die Menschen in seinen Bann zieht. Viele Lieder erzählen davon: „Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein" oder „Freu dich Erd und Sternenzelt Gottes Sohn kam in die Welt" oder „Stille Nacht". Solche Lieder helfen mehr als „Morgen kommt der Weihnachtsmann", um den Blick klar zu kriegen. Für das, was eigentlich an Weihnachten gefeiert wird.

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