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17APR2024
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Pierre Stutz ist spiritueller Begleiter. Auf die Frage nach dem Leid sagt er:

Es gibt keine Antwort auf die Frage nach dem Leiden, dem monströsen, himmelschreienden, schrecklichen, entsetzlichen Leiden.
Es gibt eine Antwort: Dabeibleiben, mitleiden, berühren, aushalten, trösten, mitschreien. Hoffnung, dass du mitaufstehst.

Pierre Stutz, Verwundet bin ich aufgehoben. Für eine Spiritualität der Unvollkommenheit

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16APR2024
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Elend, Not und Grausamkeit: Damit wollen wir nicht dauernd konfrontiert werden. Wir sehen weg. Aus Selbstschutz. Giannina Wedde, Alltagsmystikerin und spirituelle Begleiterin, hält dagegen:

Das Leiden endete, wenn Menschen bereit waren, sich mutig dem Elend, der Not, der Grausamkeit zu stellen und es tatkräftig zu ändern, auch wenn es sie um ihren inneren Frieden brachte. Wir brauchen immer noch Menschen, die bereit sind, mitfühlend Anteil zu nehmen am Leben jener, die in Angst und Schrecken leben. Wir brauchen Menschen, die die Stimme erheben für jene, für jene, die entrechtet sind. Wir brauchen Menschen, die bereit sind, sich das Herz brechen zu lassen am Leiden der Welt. Die esoterische Wohlfühltyrannei ist nicht nur ein Affront gegen jeden denkenden Geist und jedes empfindsame Herz, sondern auch ein Angriff auf die Rechte jener, die zu schützen wir verpflichtet sind. Ein Land im Wohlstand trägt Verantwortung für Menschen in Armut. Ein Mensch mit gesunder Lebenskraft trägt Verantwortung für die Kranken. Ein Mensch mit wachem Geist trägt Verantwortung für jene, denen das Denken verboten wird.

Giannina Wedde/KLANGGEBET

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39721
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15APR2024
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Burnout ist eine der häufigsten Diagnosen für psychische Erkrankungen. Pierre Stutz hat In der Beschäftigung mit Texten von Mystikern hat noch einen anderen Blick auf diesen Seelenzustand gewonnen:

„Ich fühle mich völlig leer!“, war ein Satz, den ich bis zu meinem Burnout oft verwendete.
Leer sein war für mich negativ besetzt, Ausdruck von Erschöpfung. Dann erhielt ich von einer Freundin ein Buch mit Texten von Meister Eckhart. Als Widmung die Worte: ‚Leer sein aller Kreatur ist Gottes voll sein, und voll sein aller Kreatur ist Gottes leer sein.‘
Diese wenigen Worte ließen mich nicht mehr los, obwohl ich sie nicht verstand.
Ich konnte sie nicht verstehen, weil sie mich auf den Grund meines Erschöpftseins führten: Ich war nicht leer, sondern übervoll mit angestauten Gefühlen, Erlebnissen, Begegnungen. Darum dürstete meine Seele so sehr nach Stille, Zur-Ruhe-Kommen, um endlich leer zu werden, damit Gott mich wieder neu erfüllen kann.

Verwundet bin ich aufgehoben. Für eine Spiritualität der Unvollkommenheit

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39720
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14APR2024
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Gott danken für diesen Tag – Menschen auf der ganzen Welt tun das heute in ihren Gottesdiensten. Hier ein Psalm aus Afrika:

Herr ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel.
Die Nacht ist verflattert und ich freue mich am Licht. So ein Tag, Herr, so ein Tag!
Deine Sonne hat den Tau weggebrannt vom Gras und von unseren Herzen.
Was da aus uns kommt an diesem Morgen, das ist Dank.
Herr ich danke dir für alles, was ich bin. Für meinen Körper, der wächst trotz der mageren Kost in der Schule. Auch mit Malaria im Blut. Ich danke dir, dass ich diesen Job gefunden habe. Gutes Geld kommt rein fürs Abitur. Herr ich freue mich an der Schöpfung.
Deine Sonne steht milde am Himmel und krault das Gras, setzt Blumen darauf,
zerrt Mahagoni daraus. Ich freue mich, Herr, ich freue mich und freue mich.
Herr, ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel.
Ein neuer Tag, der glitzert und knistert, knallt und jubiliert von deiner Liebe.
Du zählst jeden Tag wie die Kräusel auf meinem Kopf. Halleluja!

Grundkurs KU – Neuausgabe. Arbeitsbuch für Konfirmandinnen und Konfirmanden

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39719
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Die Künstlerin Shirin Neshat will die Welt nicht schwarz und weiß sehen. Sie sagt:

 Ich glaube generell nicht mehr daran, dass man sagen kann: Hier sind die Guten, dort die Schlechten. Damit macht man es sich zu leicht. Es interessiert mich nicht mehr, die Welt in zwei Lager zu teilen. Ich möchte mich daran nicht mehr beteiligen. Dazu ist mir das menschliche Leben zu wichtig. Menschlichkeit. Wir sollten alle weniger hassen. Das Gegenteil von Wut ist Liebe und Mitgefühl. Davon brauchen wir mehr in dieser Welt.

 Quelle

https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/gesellschaft/shirin-neshat-wut-iran-kunst-e492694/

(zuletzt abgerufen am 19.03.2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39661
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12APR2024
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Eine Bücherei, in der es keine Bücher zum Ausleihen gibt, sondern Menschen. Indem sie von sich selbst erzählen, kann man quasi in ihrem Leben lesen.Der Gründer des Projekts Ronni Abergel sagt:

 Wir bringen Menschen zusammen, die glauben, dass sie einander nicht mögen. Und dann reden sie miteinander und lernen etwas. Machen den Versuch, einen anderen Menschen zu verstehen, ohne sie oder er sein zu wollen. Denn in jedem versteckt sich ein großartiges Buch und die meisten von uns sind potenzielle Bestseller.

 Quelle

Susanne Niemeyer: Im Leben lesen, in: Wandeln. Mein Fasten-Wegweiser 2023, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2023, S. 38.

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11APR2024
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Was würde Gott an einem stressigen Morgen zu einem sagen? Die Autorin Susanne Niemeyer stellt sich das so vor:

[…] Ich habe dich früh geweckt. Ich habe Vögel geschickt und dir Zeit gegeben, wach zu werden. Weil ich dachte, du brauchst einen Tee, du brauchst Zeit zum Denken, du brauchst einen Moment, der nicht auf deiner To-do-Liste steht. Ich sehe, dass du am Limit bist. Ich versuche, dich so gut es geht zu tragen. Ich halte dir den Rücken frei und ich schicke, was ich kann. Du hast eine Aufgabe und die heißt, für dich da zu sein. […] Ich höre nicht auf, dich daran zu erinnern. Ich bin da. Das ist meine Aufgabe. Amen.

Quelle

Susanne Niemeyer: Morgensegen in mittelguten Zeiten, in: Wandeln. Mein Fasten-Wegweiser 2022, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2022, S. 67.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39659
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10APR2024
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Stammplätze können gut tun, aber auch nerven. Der Pastor Oliver Spieß schlägt vor, die bekannten Plätze zu wechseln und Neues zu entdecken. Er sagt:

Neue Plätze verrücken den Blick. […] Ich nehme mir daher vor, mehr Stühletausch zu wagen. Wir könnten zu jeder Mahlzeit im Uhrzeigersinn weiterrutschen. Den Schreibtisch könnte ich in einem anderen Winkel zum Fenster stellen. Im Café setze ich mich mitten rein, in der Kirche auf die Empore und im Kino in die erste Reihe und schaue, ob das mit den Nackenschmerzen stimmt. Mal sehen welche neuen Plätze und Blickwinkel ich […] entdecke.

Quelle

Oliver Spies: Ortswechsel, in: Wandeln. Mein Fasten-Wegweiser 2023, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2023, S. 25.

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09APR2024
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Manchmal hat sie das Gefühl, das Leben rauscht nur noch an ihr vorbei. Als Gegenmittel empfiehlt die SchauspielerinCaroline Herfurth:

 Früher hatte ich sehr lange To-Do-Listen, aber wenn man nur diese Listen abarbeitet und wie ein kleiner Roboter die ganzen Aufgaben durchläuft, dann vergisst man das Leben, das einfach so an einem vorbeirauscht. Ich versuche jetzt aufmerksam zu bleiben und immer wieder zu gucken: Bin ich mit meinen ganzen Sinnen, meinem Geist und meinem Empfinden dabei oder bin ich einfach nur am Erledigen?

 Quelle

https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/karoline-herfurth-spricht-ueber-eine-million-minuten-id69286861.html

(zuletzt abgerufen am 19.03.2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39657
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08APR2024
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Warten kann einen nerven. Der schwedische Schriftsteller Thomas Sjödin plädiert dafür, die Wartezeit zu nutzen. Er sagt:

Vor einigen Jahren bekam ich zum Geburtstag eine Laufuhr mit GPS geschenkt […]. Bevor man zu laufen beginnt, kann es einen Moment dauern, bis sie mit dem Satelliten Kontakt aufgenommen hat; so lange steht auf dem Display „Standortsuche“. […] Anfangs habe ich mich über diese Wartezeit geärgert, aber dann habe ich mich entschlossen, sie als Erinnerung zu verstehen: Um Kalibrieren und Standortsuche geht es ja auch in vielen anderen Lebensbereichen, und es ist nicht dumm, vor dem Starten seine Position zu finden, egal, worum es geht, ob um ein heikles Gespräch, eine anstrengende Sitzung, einen langen Arbeitstag oder so große Fragen wie die nach der Berufung und dem eigenen Weg. Immer ist es gut zu wissen, wo man ist, bevor man loslegt.

Quelle

Thomas Sjödin: Wo du richtig bist, in: Wandeln. Mein Fasten-Wegweiser 2023, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2023, S. 13.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39656
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