« Zeige Beiträge 31 bis 40 von 6773 »
Der Kinderbuchautor Eric Carle über seine kleine „Raupe Nimmersatt“:
Ich nehme an, die meisten Kinder können sich mit der hilflosen, kleinen, unbedeutenden Raupe identifizieren, und sie freuen sich darüber, wenn sich die Raupe in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt. Ich denke, darin steckt eine Hoffnungsbotschaft: Ich kann auch groß werden.
Quelle
https://www.facebook.com/photo/?fbid=5627366857305645&set=a.1044188425623534
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42168Kinder können manches besser als Erwachsene. Das hat die Autorin Ina Praetorius festgestellt. Sie erzählt:
Mein Enkel ist ein halbes Jahr alt. Vieles kann er besser als ich. Vor allem Staunen. Mit großen Augen und offenem Mund schaut er in die Welt hinaus und sieht den Wald…das Fahrrad…die Schwester…
Ich wünsche ihm, dass er diese Fähigkeit behält und pflegt bis ins hohe Alter: Die Welt sehen. Als sähe ich sie zum ersten Mal.
Quelle
Ina Praetorius: Zum Staunen geboren, in: Wunderlust! Der Frauenkalender 2025, KW 18, Heilig, Herzog & Langenbacher GbR, Esslingen 2024.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42167Alltag und Wunder – das sind fast sowas wie Gegenteile. Wie sie trotzdem zusammenpassen können, das beschreibt die Theologin Silvia Strahm so:
Alltag und Wunder. Das passt nicht. Nicht auf Anhieb. Was alle Tage geschieht, ist das Gewohnte, ist Wiederholung und Normalität. Das Wunder, es ist das Gegenteil: es ist Unerwartetes und Überraschendes. Das Alltagswunder aber behauptet, beides kann zusammengehören. […] Schaut euch um, sagt das Alltagswunder, seht euch alles genau an. Manches ist unerträglich, aber manches ist gut, wie es ist.
Quelle
Silvia Strahm: Alltagswunder, in: Wunderlust! Der Frauenkalender 2025, KW 2, Heilig, Herzog & Langenbacher GbR, Esslingen 2024.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42166Sonntags sind wir oft in einer anderen Stimmung. Macht uns das auch zu anderen Menschen? Die Autorin Susanne Niemeyer sagt ja, und meint:
Sonntags bin ich der Mensch, der ich gern wäre. Die Zeit und ich sind uns ausnahmsweise einig: Es gibt nichts zu müssen. Allen Aufgaben gebe ich frei. Der Himmel steht offen, ich erhasche einen Blick, wie es sein könnte. Gott ist erleichtert, weil ich endlich gelöst bin. Eine Blume sagt: Riech mal. Ich mache ihr die Freude.
Quelle
https://www.freudenwort.de/2021/02/28/sonntagsstimmung/
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42165Die Pastorin Johanna Lembcke- Oberem findet die passenden Worte, um zu beschreiben, was es in Gottes Augen heißen könnte, Mensch zu sein.
„Sinner and saint. (…) Gerecht und Heilig. Wir alle tragen Licht und Schatten in uns. Immer gleichzeitig. Wir sind Heilige mit staubigen Füßen, Sünder mit Herzen aus Licht. Wir stolpern durch unser Leben, und Gott nennt uns geliebt. Du zweifelst an dir, und Gott nennt dich gesegnet.
Gnade ist kein „du musst genug werden“, Gnade ist „du bist es schon.“ Also tanze mit deinen Fehlern, mit deiner Sehnsucht, mit deinem Sein. Denn du bist geliebt.“
Johanna Lembcke-Oberem @doppelnamenpastorin, Post vom 30. März 2025
https://www.instagram.com/p/DH0u6mFN3V7/?img_index=1
Über das reden, von dem wir keine Ahnung haben, das sollte man eigentlich lassen, würde man meinen. Aber die Autorin Susanne Niemeyer ruft genau dazu auf:
„Reden wir von Gott. Das ist mutig. Weil wir eigentlich keine Ahnung haben. Unser liebstes Urlaubsziel können wir bei Google Maps eingeben. Von unserer Freundin, den Kindern, unserem Dackel gibt es Fotos. Und für ein Thema wie den Klimawandel können wir Studien heranziehen, die seine Existenz belegen. Gott dagegen ist nicht nur eine Gleichung mit einer Unbekannten. Gott ist das Unbekannte schlechthin. Alles, was wir sagen, könnte auch ganz anders sein. Ist Gott gnädig? Ich weiß es nicht. Sieht Gott, was in den Wohnzimmern der Welt geschieht? Ich weiß es nicht. Hat Gott einen Plan, mag er Pfefferminz, findet er, nur Männer taugen zum Papst, hat er Jesus wirklich in eine Krippe gelegt, gefallen ihm gotische Kirchen, ist er eine Sie oder ein Es, hat er Humor?
Wenn ich ehrlich bin, kann ich nur wieder und wieder sagen: ich weiß es nicht. Aber ich glaube. Und davon versuche ich zu reden.“
Susanne Niemeyer: Schau hin. Vom Hellsehen und Entdecken
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42157Die Autorin Nina Brunetto ist kirchenfern aufgewachsen und hat sich lange Zeit nach einer Gemeinschaft gesehnt, die mit ihrer Arbeit oder ihrem Freundeskreis nichts zu tun hat. Sie erzählt, wie lange sie gebraucht hat, bis sie festgestellt hat, dass es sowas ja schon lange gibt:
„Eine Gemeinschaft, in der ich sein darf, mit all meinen Stärken und Fehlern, ein Safe Space, der für alle da ist und in dem man sich gegenseitig auffängt, von Gott aufgefangen wird, wenn die Lage besonders brenzlig ist. (…) Kirchengemeinden pflegen einen ständigen Austausch miteinander, man kennt sich, man hilft sich, man wächst zusammen. (…) Das sind echte Menschen und ihre Arbeit; Gott, den Glauben, all das gab es schon während meiner dunkelsten Momente. Dieses Sicherheitsnetz, diese Hoffnung war immer da. (…) All diese Menschen vereint ihr Glaube. Dieser beflügelt sie, ermutigt sie zu allen ihren Ehrenämtern, zu ihrer Menschlichkeit, er verbindet die einzelnen Seelen zu einer Gemeinschaft. Unter dem Dach der Kirche wirkt man zusammen für die Welt und füreinander.“
Nina Brunetto: Dinner mit dem Abt. Mein Umweg zum Glauben.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42156Die Autorin Nina Brunetto erzählt in ihrem Buch „Dinner mit dem Abt“, warum für sie Musik und Gott zusammenhängen:
„Wie kann es Musik geben, wenn es nicht etwas Höheres gäbe? Beim Thema Klang kommt es auf Frequenzen an, akustische Signale, Reaktionen unseres Gehirns, neurologische Zusammenhänge. Aber wer erklärt mir, dass ich Gänsehaut bekomme, wenn mich jemandes Gesang oder eine Symphonie berühren? Oder dass mir Tränen in die Augen schießen, wenn mich ein bestimmtes Stück im Kern meiner Seele bewegt? Auch das lässt sich sicherlich biologisch erklären. Aber wieso reagiert mein Körper überhaupt auf etwas wie Musik, wenn es keine Überlebensfunktion hat, sondern einfach nur… schön ist? (…) Musik kann uns heilen und verbinden, uns Trost schenken. (…) Dass es Musik überhaupt gibt und wir als Menschen vermögen, sie zu spielen und zu spüren, ist für mich der Beweis: Da ist Gott drin.“
Nina Brunetto: Dinner mit dem Abt. Mein Umweg zum Glauben.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42155Der Erfolg von KI in unserem Alltag hält noch gar nicht so lange an und doch merken wir schon: KI verändert unser aller Leben. Anna Nicole Heinrich leitet das oberste Gremium der evangelischen Kirche. Sie sieht es kritisch, dass viele Influencer:innen ihren Content nur noch mit Chat-GPT erstellen, weil statt guter Geschichten die Maximierung von Aufmerksamkeit im Vordergrund steht. Sie sagt das so:
„Wir brauchen Geschichten und die Fähigkeit, sie selbst zu erzählen. Im Erzählen bleiben wir echt. Worte können Gemeinschaft und Verbundenheit schaffen. Ich glaub, hätte die Bibel einen Rat, dann wär es grade: Vertraut auf die Kraft von Geschichten. Teilt Erfahrungsschätze, nicht nur Clickbaiting-Texte. Ein Herz an die eigenen, schiefen, unzusammenhängenden, gescheiterten, glückstrunkenen Geschichten. Pfeif mal auf den roten Faden und pfleg diesen Draht in dir. The story is yours.“
Anna Nicole Heinrich, Instagram: @annanicoleheinrich Post vom 15. April 2025
https://www.instagram.com/p/DIdxflTNAkF/
Gleichzeitig Muslima und Christin sein, das wünscht sich die Tochter des Podcasters Erdal Ugur Ahlatci. Was für uns so widersprüchlich klingt, ist für sie vollkommen logisch, denn sie hat zwei Omas: Die eine ist Muslima und die andere Christin. Wie sie als Eltern mit diesem Wunsch umgehen, beschreibt Erdal Ahlatci so:
„Wir haben unserer Tochter gesagt: Du darfst beides sein. Du darfst Ostereier suchen und gleichzeitig Fastenbrechen feiern. Du darfst in der Kirche singen und auf dem Moscheeteppich barfuß laufen. (…) Denn Glaube ist kein Zollverein. Keine Ausschlussgemeinschaft. Keine Nationalmannschaft mit Hymne. Glaube ist Wärme. Liebe. Orientierung. Und wenn sie bei beiden Omas etwas davon findet – dann ist das kein Konflikt. Dann ist das ein Geschenk. Unsere Werte heißen nicht Halal oder Halleluja. Sie heißen: Gastfreundschaft. Gerechtigkeit. Großzügigkeit.
(…) Unsere Tochter ist kein theologisches Problem. Sie ist ein poetischer Widerspruch. Ein gelebtes „Und“. Eine lebendige Hoffnung auf ein anderes „Wir“.
Erdal Ahlatci, Instagram: @erdal_ahlatci, Post vom 24. April 2025
https://www.instagram.com/p/DIy7kqNoyxJ/?img_index=1