Alle Beiträge

Die Texte unserer Sendungen in den SWR-Programmen können Sie nachlesen und für private Zwecke nutzen.
Klicken Sie unten die gewünschte Sendung an.

Filter
zurücksetzen

Filter

Datum

SWR1

     

SWR2 / SWR Kultur

    

SWR3

  

SWR4

      

Autor*in

 

Archiv

04DEZ2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Man kann ja den Eindruck gewinnen, alle schreien sich heutzutage nur noch an, egal ob in echt oder im Netz. Ein Gegenmittel weiß der finnische Autor Antti Tuomainen. Er schreibt:

Heutzutage schreien sich alle nur noch an, weil sie denken, alles zu wissen und ständig Stellung nehmen zu müssen, und jeder will lauter schreien und mehr recht haben. Wie erfrischend ist da derjenige, der in aller Ruhe mitteilt, dass er es nicht weiß.

Quelle

Antti Tuomainen: Klein Sibirien, Rowohlt Verlag Hamburg 2020.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41109
weiterlesen...
03DEZ2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Ein Konto, das jeden Tag reichlich neu gefüllt wird. Klingt nicht schlecht. Der französische Filmproduzent Marc Levy teilt mit, dass es das tatsächlich gibt. Er sagt:

Stell Dir vor, jeden Morgen stellt Dir eine Bank 86.400 Euro auf Deinem Konto zur Verfügung. Du kannst den gesamten Betrag an einem Tag ausgeben. Allerdings kannst Du nichts sparen, was Du nicht ausgegeben hast, verfällt. (…) Was würdest Du tun?

Dieses Spiel ist Realität: Jeder von uns hat so eine magische Bank: die Zeit. Jeden Morgen bekommen wir 86.400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt. Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren. Aber jeden Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen.

Was also machst Du mit Deinen täglichen 86.400 Sekunden?

 

Quelle

Marc Levy: Solange du bist, Verlagsgruppe Random House München 2011.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41108
weiterlesen...
02DEZ2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Die großen Fragen des Lebens bleiben oft unbeantwortet. So sieht das der russisch-deutsche Kolumnist Wladimir Kaminer. Er sagt:

Wer jung ist, dem brennen all die wichtigen Fragen des Lebens auf den Nägeln. Die Fragen nach dem Sinn und nach der Wahrheit und wie ein richtiges Leben sich vom falschen unterscheidet, sie müssen dringend sofort gelöst werden. Es scheint unmöglich, mit ungelösten Fragen zu leben.

Doch Jahre vergehen, und nichts ist geklärt, nicht einmal die Rente. Auf die verdammten Fragen haben wir noch immer keine Antworten, uns geht es trotzdem gut. Ich glaube, die eigentliche Freiheit ist es, mit den großen Fragen des Lebens in Frieden zu leben, ohne sie ständig beantworten zu müssen.

 

Quelle:
Wladimir Kaminer: Coole Eltern leben länger, Goldmann Verlag, München 2016, S. 277.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41107
weiterlesen...
01DEZ2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Was Advent alles sein könnte, das beschreibt die Autorin Andrea Schwarz so:

 

Abenteuer Advent – das ist warten und lauschen, ob sich irgendetwas tut. Das ist suchen und sich auf den Weg machen. (…) Das ist träumen und wünschen, hoffen und ersehnen. Das ist sich nicht zufrieden geben mit dem was ist – das ist sich ausstrecken nach dem, was noch nicht ist – aber was sein könnte. Das ist sehnsüchtig sein nach mehr Leben und Lebendigkeit, das ist Ausschau halten nach Gott in meinem Leben. Das ist staunen können, wach sein, hellwach – und hinschauen, hinschauen auf mein Leben, auf diese Welt.

 

Quelle:
Ulrich Sander (Hg): In heiliger Nacht, Herder-Verlag, Freiburg 2008, S. 23.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41106
weiterlesen...
30NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Margot Friedländer hat als Jüdin den Holocaust überlebt. Seit 2010 lebt sie wieder in Deutschland. Seitdem hat die 103-jährige Zeitzeugin unermüdlich das Gespräch mit Schulklassen gesucht und dort aus ihrem Buch mit ihrer Lebensgeschichte vorgelesen. Ihre Begründung dafür:

„Was gewesen ist, das können wir nicht mehr ändern. Was war, war. Ich konzentriere mich auf das Jetzt, besonders auf die jungen Menschen. Denn sie sind die Zukunft. Die sind die, auf die wir hoffen. […]

Sobald ich das Buch zumache, sage ich immer Folgendes zu ihnen: ‚Ich bin zurückgekommen, um mit euch zu sprechen. Euch die Hand zu reichen und euch zu bitten, dass ihr die Zeitzeugen sein werdet, die wir nicht mehr lange sein können. […] Es gibt kein christliches Blut, kein jüdisches Blut, kein muslimisches Blut – es gibt nur menschliches Blut, und wir müssen die Menschen respektieren. Was war, war. Das können wir nicht ändern. Aber es sollte nie, nie, nie wieder passieren.‘“

Margot Friedländer im Gespräch mit Barbara Witting, „Margot Friedländer: ‚Ich spreche für die, die nicht mehr sprechen können.‘ Engagement gegen das Vergessen, Bundeszentrale für politische Bildung, https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/506886/margot-friedlaender-ich-spreche-fuer-die-die-nicht-mehr-sprechen-koennen/ (zuletzt abgerufen am 17. November 2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41085
weiterlesen...
29NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Musik öffnet Türen und kann einfach guttun. Pfarrer Jens Rembold erzählt davon, wie er einen Mann bei seiner ersten Gospelchorprobe erlebt hat:

„Nach zwei Stunden in dieser fröhlich singenden, tanzenden und lachenden Gemeinschaft fällt ihm auf: Das Singen hat ihm gutgetan und der Sound des großen Chores war gewaltig. Gemeinsam war etwas entstanden, und er war Teil davon, und keine Rolle gespielt hatten sein Einkommen, Familienstand, Lebensentwurf, seine Bildung, Eloquenz, Wohngegend, Konfession, musikalische Vorbildung, [oder] Frömmigkeit.“

Jens Rembold, „Gospelkirche Stuttgart – Größter Gospelchor Deutschlands und landeskirchliche Gemeinde“, in: Mittendrin – Impulse von Evangelium und Kirche

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41084
weiterlesen...
28NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Ist der eigene Glaube etwas für die Öffentlichkeit oder etwas Persönliches? Jürgen Klopp findet, sein Glaube ist schon sehr persönlich. Er trägt ihn auch nicht vor sich her. Aber wenn er danach gefragt wird, antwortet er:

„Gläubig sein, aber nicht darüber reden wollen – ich wüsste überhaupt nicht, wie das gehen sollte! Wer mich nach meinem Glauben fragt, dem gebe ich Auskunft. Nicht, weil ich einen missionarischen Anspruch hätte. Der Glaube ist ja schon etwas sehr Persönliches, weil man ihn mit sich selbst ausmacht. Aber wenn ich im Glauben auf mich und mein Leben schaue – und die Zeit dafür nehme ich mir jeden Tag –, dann fühle ich mich einfach sensationell gut aufgehoben. Und ich finde es schade, wenn anderen Leuten dieses Gefühl der Geborgenheit fehlt – ohne es zu wissen, logischerweise, denn sonst würden sie wahrscheinlich danach suchen.“

Jürgen Klopp im Gespräch mit Joachim Frank und Andreas Hunzinger, „Gott, Klopp, bist du ein Penner!“, Frankfurter Rundschau, 20. Januar 2019, https://www.fr.de/sport/sport-mix/gott-klopp-bist-penner-11356415.html (zuletzt abgerufen am 17. November 2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41083
weiterlesen...
27NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Cordula Stratmann ist Familientherapeutin. Bekannter ist sie als Komikerin. Beides hat für sie aber auch miteinander zu tun:

„Ich empfinde gute Komiker tatsächlich als therapeutisch, ja. Diese Menschen sind gut für das Seelenheil eines Landes. Weil wir friedlicher sind, wenn wir lachen. […] Es ist für eine funktionierende Gesellschaft unabdingbar, dass man dieses ‚Wir‘ nicht aufgibt. Deshalb haben Menschen, die in der Lage sind, Heiterkeit zu entfachen, genau diese Aufgabe. Davor darf man sich nicht drücken. Wer Heiterkeit in sich trägt, sollte sie nicht nur allein im Wohnzimmer ausleben.“

Cordula Stratmann im Gespräch mit Katharina Raskob, „Wir sind friedlicher, wenn wir lachen“, Galore Interviews 67

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41082
weiterlesen...
26NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Im Mannschaftssport lernen Kinder, dass es auf das Miteinander ankommt, auf das Team – und das eben nicht nur im Sport. Trotzdem gibt es Auszeichnungen für Einzelspieler, wie z.B. die Wahl zur Weltfußballerin oder zum Weltfußballer. Weltmeister Toni Kroos findet das falsch. Er sagt:

„Was soll ich sagen? Ich finde, dass alles um diesen Preis ein wenig aufgebauscht ist. Ich fand diesen Preis noch nie wichtig. Weil ich aus tiefstem Herzen der Meinung bin, dass individuelle Auszeichnungen nichts verloren haben im Fußball. Das kannst du im Tennis machen, wenn der eine wirklich alleine das Ding gewinnt.“

Toni Kroos zum Ballon d’Or, zitiert nach: Christian Guinin, „‚Ich finde, dass alles um diesen Preis ein wenig aufgebauscht ist‘: Toni Kroos spricht Klartext zum Ballon d’Or, https://www.spox.com/de/sport/fussball/international/2410/Artikel/haben-im-fussball-nichts-verloren-toni-kroos-gibt-deutliches-statement-zur-ballon-dor-wahl-ab.html (zuletzt abgerufen am 17. November 2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41081
weiterlesen...
25NOV2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Comedian Moritz Neumeier steht auf großen Bühnen und tourt quer durchs Land. In der Schulzeit fühlte er sich unsicher und hatte kein Selbstwertgefühl. Woran das lag und wie sich das geändert hat, beschreibt er so:

„Ich glaube, Sicherheit erfährt man durch menschliche Nähe und Geborgenheit. Und das Gefühl kannte ich damals nicht. Und heute kenne ich das so ein bisschen und deswegen, glaube ich, sorgt das dafür, dass ich so ein bisschen innerlich ruhiger werde und merke, das ist eigentlich alles gar nicht so wichtig da draußen und du kannst ein bisschen runterkommen, Moritz.“

Moritz Neumeier im Gespräch mit Michel Abdollahi bei „Käpt’ns Dinner“, https://www.ardmediathek.de/video/kaept-ns-dinner/michel-abdollahi-trifft-moritz-neumeier/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM1NzcxM19nYW56ZVNlbmR1bmc,  (zuletzt abgerufen am 17. November 2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41080
weiterlesen...