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Die TV-Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes setzt sich mit der modernen Elternrolle auseinander. Sie sagt:
Es gibt (…) die „Airbag-Eltern“, die die Welt der Kinder auspolstern, damit dem Kind nichts zustößt. Oder die „Curling-Eltern“, die dem Kind sämtliche Hindernisse aus dem Weg räumen. Sie möchten dem Kind damit den freien Weg in die Zukunft ermöglichen. Dabei wäre das Gegenteil viel besser. Kinder brauchen Hindernisse. Sie sollen an ihren Erfahrungen wachsen.
Quelle
Zeitschrift Galore Interviews, hg.v. Michael Lohrmann, Dialog GmbH Dortmund, Ausgabe 38 Galore (12/2019) S.64.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42274Lächeln tut gut, stärkt das Immunsystem und wirkt sympathisch. Seltsam, dass wir nicht öfter lächeln, findet der Autor Jan Frerichs. Er sagt:
Sechsjährige lächeln durchschnittlich 300-mal am Tag. Erwachsene lächeln nur 15- bis 100-mal am Tag. Sei mal wieder sechs.
Quelle
https://www.barfuss-und-wild.de/seelenfutter-1880 (aufgerufen am 19.05.2025)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42273Die Erde ist ein Märchen – das sagt der norwegische Schriftsteller Joostein Gaarder. Er schreibt:
In diesem Moment jagen große Rentierherden durch die windige Hardangervidda. Auf der Ile de Camargue (…) brüten Tausende von flammend roten Flamingos. (…) Herden von geschmeidigen Gazellen springen wie Zauberwerk durch die afrikanische Savanne. Tausende und Abertausende Königspinguine plappern an einem eiskalten Strand der Antarktis miteinander, und sie frieren nicht (…).
Behaupte bloß nicht, die Natur sei kein Wunder. Erzähl mir bloß nicht, die Welt sei kein Märchen. Wer das nicht eingesehen hat, wird es vielleicht erst begreifen, wenn das Märchen sich bereits seinem Ende nähert.
Quelle
Joostein Gaarder: Das Orangenmädchen, Carl Hanser Verlag, München 2003.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42272Joe Bausch ist als Gerichtsmediziner aus dem Kölner „Tatort“ bekannt. Er stammt von einem Bauernhof. Eine Sache hat er sich über all die Jahre bewahrt. Er sagt:
Auf dem Bauernhof tritt man morgens aus der Haustür und blickt ins Firmament, ob der Himmel hell und blau ist, oder ob Wolken aufkommen.
Als Bauer ist man vom Wetter abhängig. Das führt zu einer gewissen Gottergebenheit. Man weiß nie, was kommt. Den Blick des Bauern habe ich behalten
Quelle
Katholische Nachrichtenagentur, KNA Notizblock vom 27. Mai 2024
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42271Reinhold Beckmann hat ein Buch über seine Mutter geschrieben. Sie hat ihre Eltern verloren und ihre vier Brüder im Krieg. Wie konnte sie das aushalten? Reinhold Beckmann erzählt:
Zum einen, weil sie fest in ihrem katholischen Glauben verwurzelt war. Das gab ihre Kraft. Gleichzeitig schimpfte sie manchmal, dass ihr der Herrgott ihre Lieben weggenommen hatte. Irgendwie hat sich meine Mutter das Gute bewahrt. Ich kann es nicht anders in Worte fassen. Sie war ein liebevoller Mensch – offen, lebendig, ohne Zynismus.
Zeitschrift Galore Interviews, Ausgabe 70 Galore (05/2025)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42232Manchmal ist aufstehen ganz schön schwer. Viel zu viel läuft schief im Leben. Schauspieler Bjarne Mädel meint, es lohnt sich trotzdem aufzustehen:
Für schöne Momente. Für Freunde, für Liebe, was ja zusammenhängt. Und wenn ich Aufstehen im zweifachen Sinne verstehe – nicht nur als Aufstehen aus dem Bett – dann auch für Gerechtigkeit. Für die Natur, für eine schöne Welt, die wir doch eigentlich erhalten wollen und die wir dringender schützen müssen als unsere Art zu leben. Ich wohne in Berlin, da ist die Natur nicht ganz so präsent. Aber wenn ich irgendwo bin, wo es wirklich schön ist, in den Bergen oder am Meer, denke ich jedes Mal: Das ist großartiger als alles, was Menschen erschaffen könnten.
Zeitschrift Galore Interviews, Ausgabe 60 Galore (05/2025)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42231Der Fußball hat Weltmeisterspieler Christoph Kramer geprägt. Aber nicht nur was das Spiel angeht, sondern auch sein Blick auf die Welt. Diversität scheint für ihn durch den Fussball der Alltag zu sein: Er erzählt:
Man ist bereits in jungen Jahren von vielen Menschen mit verschiedenen Religionen, Hautfarben, sozialen Hintergründen umgeben. Dadurch wird man toleranter und offener, weil man über manche Dinge überhaupt nicht nachdenkt. In einer Fußballkabine sind alle gleich und das ist ein so schönes Gefühl. Viele Probleme, die wir als Gesellschaft haben, kann ich als Fußballer überhaupt nicht nachvollziehen. Jemanden anzufeinden, weil er anders aussieht oder einen anderen Glauben hat? Das war und ist für mich dermaßen fremd, das ist für mich eine ganz reine Form der Dummheit.
Zeitschrift Galore Interviews, Ausgabe 70 Galore (05/2025)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42230Die Rechtsanwältin Alix Puhl hat ihren Sohn Emil mit 16 Jahren verloren. Er war psychisch krank. Ihr ist es wichtig, dass man mehr auch auf die psychische Gesundheit achtet. Was können wir alle vorsorglich gegen psychische Erkrankungen tun? Eigentlich ist es ganz einfach, sie sagt:
Vier Dinge: Gesund essen. Ausreichend und regelmäßig schlafen. Uns bewegen. Und soziale Kontakte pflegen. Wir Eltern sind ja ganz schnell dabei zu sagen: „Nun hör doch mal auf, schon wieder so lange zu telefonieren oder zu chatten, mach deine Hausaufgaben!“ Falsch! Kontakte sind sehr wichtig. Ein Kind kommt nicht sofort nach dem Sport nach Hause? Super! Zeit mit Gleichaltrigen ist wertvoll.
chrismon. Das evangelische Magazin 4/2025, Frankfurt am Main 2021
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42229Laut dem Historiker Kai Michel war Krieg nicht von Anfang an Teil des menschlichen Zusammenlebens. In der Steinzeit hatte man eigentlich schon verstanden, dass man sich besser umeinander kümmert, statt sich zu bekriegen. Er sagt.
Unsere Vorfahren… waren weder besonders stark noch besonders schnell und konnten sich daher in der Savanne nur als Team gegen Raubtiere verteidigen. Schulter an Schulter, mit Stöcken und Steinen… wenn sich jemand verletzte oder die Beute ausblieb, überlebte man nur, weil andere in der Gruppe halfen. … Man hat Skelette gefunden mit massiven, aber verheilten Verletzungen. Menschen haben offenbar viele Jahre überlebt, weil andere für sie sorgten.
chrismon. Das evangelische Magazin 3/4.2025, Frankfurt am Main 2021
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42228Es ist wertvoll, Menschen zu haben, die einen unterstützen und an einen glauben. Die Schauspielerin Leonie Bensch ist ihrem Vater sehr dankbar, dass sie von ihm immer wieder bestärkt wurde, gerade auch als es um ihren Wunsch ging Schauspielerin zu werden. Sie erzählt:
Mein Vater hat immer gesagt: „Wenn du dir im Klaren darüber bist, was du möchtest, dann können wir versuchen, Lösungen dafür zu finden.“ Ich glaube, ohne meinen Vater wäre ich auch nicht auf die Schauspielschule in London gegangen, weil das ein hohes finanzielles Risiko war und wir kein Geld hatten. Ich habe mir völlig größenwahnsinnig Geld geliehen. Oder war es Selbstvertrauen? Wo liegt der Unterschied? Ich weiß es nicht genau, aber mein Vater hat immer gesagt, wenn ich weiß, was ich möchte, wird das schon gut gehen. Das hat mir Mut gemacht.
chrismon. Das evangelische Magazin 3/4.2025, Frankfurt am Main 2025
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42227