Zeige Beiträge 1 bis 10 von 6712 »
„Zocken ist doch kein Hobby, sondern nur Zeitverschwendung“ – ich weiß noch genau, wie sich mein damaliger Mitbewohner über diese Aussage auf einer WG-Party geärgert hat. Zocken war für ihn nicht nur Ablenkung – es war Leidenschaft. Ich war oft dabei: Wir saßen stundenlang vor der Playstation, haben uns bei FIFA-Derbys aufgeregt und uns nebenbei über Gott und die Welt unterhalten. Klar, manchmal blieb das Lernen für die Uni auf der Strecke. Aber ehrlich gesagt? Ich habe aus diesen Abenden mehr mitgenommen als aus mancher Vorlesung.
Denn Gaming kann mehr als nur Zeit vertreiben. Wer zockt, trainiert Konzentration, Frustrationstoleranz und Teamwork – und manchmal auch Geschichtskenntnisse. Mein Schulfreund Markus hat sich mit Age of Empires auf die Geschichtsprüfung vorbereitet – und bestanden hat er trotzdem.
Heute weiß man: Gaming fördert logisches Denken und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Ich kenne Menschen, die durch das Gaming aus der Einsamkeit herausgekommen sind und echte, tragende Freundschaften gefunden haben.
Natürlich gibt’s auch die negativen Seiten. Manche Spiele lassen einen kaum noch los, und man verliert den Bezug zur Realität. Aber wie bei allem im Leben gilt: Maß halten. Und das wird oft übersehen.
Was mich begeistert, ist die Kreativität, mit der Spieleentwickler ganze Welten erschaffen.
Ich finde: Das kann man auch nutzen, um in die Gedankenwelt des christlichen Glaubens einzutauchen. Warum also nicht beides verbinden? Ein Schüler hat mal zu einem Kollegen gesagt: „Für die Bibel würde ich mich nur interessieren, wenn man sie zocken kann.“ Der Kollege hat sich das zu Herzen genommen und angefangen, ein Spiel zu entwickeln, bei dem man die Welt Jesu erkunden kann. One of 500 heißt es.
Stellt euch vor: Statt in einer Bibel zu lesen, könntet ihr in ihre Welt vor 2000 Jahren eintauchen – spielerisch, interaktiv, mittendrin. Warum eigentlich nicht?
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42066„Nicht das Konfetti wegmachen“. Der Nachbarsjunge schaut mich fast empört an. Ich erfülle gerade brav meine schwäbische Pflicht und mache Kehrwoche. Aber der Nachbarsjunge findet das unnötig. Sein Konfetti macht den Hof doch viel schöner. Damit meint er die vielen weißen runden Kirschblüten, die vom großen Baum in der Mitte des Hofes nach unten flattern. Ich halte kurz inne und bin erstaunt über mich selbst. Bis dahin hatte ich gar keine Augen für diesen schönen Frühlingsmoment gehabt. Mein Fokus war voll darauf ausgerichtet, die Arbeit möglichst schnell und effektiv zu erledigen. Die Kirschblüten im Hof waren bei der Kehrwoche nur lästiger Dreck, den es zu beseitigen gilt.
Ich entdecke das hin und wieder bei mir. Wenn ich gerade eine Aufgabe verfolge, dann habe ich wenig Augen für meine Umwelt. Fokussiert eine Aufgabe zu erledigen – ich denke, das ist oft eine gute Fähigkeit. Solang sie mich nicht zu einer empathielosen Maschine macht.
Und so war ich ein bisschen erschrocken, dass ich vor lauter Arbeitseifer gar keinen Blick mehr dafür hatte, mit was für einer Schönheit der Frühling in unserem Hof Einzug gehalten hat. „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“, das hat Jesus einmal zu seinen Freundinnen und Freunden gesagt. Was das genau bedeutet, „wie die Kinder zu werden“, das sagt Jesus nicht. Aber ich glaube, Augen für Schönheit und Freude zu haben - jenseits aller Nützlichkeit und Arbeit, das gehört mit dazu. Daran erinnert mich der Moment, in dem es Blüten-Konfetti geregnet hat. Da brauchte ich die Augen eines Kindes, um aus meinem Arbeitstunnelblick rauszukommen. Gut, dass sie mir der Nachbarsjunge schenkte. Dank seiner Hilfe konnte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht entdecken, dass in unserem Hof etwas vom Himmelreich zu sehen war.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42065„Sind sie schon mal vom Pferd gefallen oder hat sie ein Wal verschluckt?“ Wenn man die Bibel liest, dann scheint es fast so, als wären solche Erlebnisse der Normalfall, wie Menschen zu ihrem Glauben gekommen sind.
Wie Jona, der vor Gott wegläuft, und erst lernt auf ihn zu vertrauen, als er vom Wal verschluckt und ausgespuckt wird. Oder Paulus, der andere Gläubige im Namen Gottes verfolgt hat und dann vom Pferd fällt, ein helles Licht sieht, und Jesus begegnet.
Das sind nur zwei Beispiele von vielen für spektakuläre Glaubensereignisse. In meinem Leben gab es bisher keine Wale und ich bin auch nicht vom Pferd gefallen. Und bin trotzdem ein gläubiger Christ. Ich habe den Eindruck, das ist bei ganz vielen Christen so.
Als Jugendlicher habe ich das teilweise als Defizit empfunden. Weil es auch heute noch die Geschichten von spektakulären Lebenswenden gibt: Von Menschen, die drogenabhängig waren oder ihre Lebensträume zerplatzt sind und sie am Boden waren. Und wie diese Menschen dann einen Moment hatten, in dem sie sich bekehrt haben und sich ihr Leben radikal geändert hat. Ich finde die Geschichten immer noch faszinierend. Aber im Gegensatz zu früher, kann ich gut damit leben, dass ich keine so spektakuläre Lebenswende hatte.
Ich bin dankbar dafür, dass sich mein Glauben über viele Jahre entwickeln konnte. Dass ich üben dürfte, auf Gott zu vertrauen und, dass mein Glaube mir Kraft und Orientierung bietet. Das musste ich erst lernen. Wie die vielen anderen Menschen, deren Glaubensgeschichten es nicht in die Bibel geschafft haben und auch nicht schaffen würden, weil sie ganz alltäglich sind. Doch sie sind genauso wertvoll.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42064Ich besuche meine Freundin Natalie. Nicht kurz auf einen Kaffee, auch nicht mal eben auf ein Abendessen. Um meine alte Schulfreundin Natalie zu besuchen, muss ich eine ganz schön weite Strecke hinter mich bringen. Sie wohnt auf einer kroatischen Insel – auf Vis. Im Winter fährt nur zwei Mal am Tag eine Fähre vom kroatischen Festland hinüber. Es gib dort kein Krankenhaus, keine weiterführende Schule, keinen Therapeuten und nur einmal die Woche kommt eine Ärztin vorbei. Vom einen Ende der Insel bis zum anderen brauchen wir nur 20 Minuten mit dem Auto. Irgendwie ist das krass – meine weltoffene, hippe, sehr kluge Freundin Natalie hat sich ein Nest gebaut, auf einer völlig abgelegenen Insel, mitten in der Pampa. Wenn mir Natalie früher schon von ihrer Insel erzählt hat, dann haben ihre Worte alle Sinn gemacht – aber so richtig verstehen und fassen konnte ich das bisher nicht. Bis ich sie dann erlebe – auf Vis. Sie stellt mir ihre Leute vor – Ronja, die sich auf der Insel verliebt und eine Familie gegründet hat; Pero, der schon immer auf der Insel lebt und uns bunte Fische aus dem Meer holt; oder Anna, die mit Natalie ihr Zuhause teilt und mir mit ihrer tiefen Stimme vorkommt, wie die stärkste Frau der Insel. Alles ist anders hier auf Vis, anders als mein Leben in Stuttgart, mit Familie, ständig offenen Krankenhäusern, Einkaufsläden, Post und geregeltem Job. Auch wenn alles sich anders anfühlt, fühlt sich das mit Natalie und mir nah und vertraut und gut an. Weil sie in ihrem Zuhause eben nicht das gesucht hat, was andere glücklich macht, sondern sie. Sie ist mehr sie selbst als jemals zuvor.
Natalie ist in ein anderes Land gereist, um ihr Zuhause zu finden. Den Rucksack mit den ganzen Konventionen, Komfort und Sicherheiten hat sie zu Hause gelassen. Und so lebt sie nun, selbstbestimmt, selbstständig und vor allem: glücklich.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42019Schornsteinfegerin – das ist der aktuelle Berufswunsch meiner Tochter.
Wir wohnen im fünften Stock und haben einen großartigen Blick auf die Dächer von Stuttgart. Meine Tochter liebt es, am Fenster zu sitzen und den Schornsteinfeger zu beobachten. Sie bewundert ihn dafür, wie mutig er seinen Job da oben macht.
Als sie mal wieder auf dem Fenstersims sitzt und den Schornsteinfeger beobachtet, fragt sie mich: „Mama, dürfen das eigentlich auch Frauen machen?“ Ich bin erstmal verwundert: „Was meinst du?“ „Na, Schornsteinfeger? Das ist ja immer ein Mann, der das macht.“
Mir wird schnell klar: Weil meine Tochter immer nur Männer in schwarz beobachtet, weiß sie gar nicht, ob das auch Frauen machen dürfen. Das prägt sie natürlich. Das was sie sieht – Schornsteinfeger – und das, was sie bisher noch nie gesehen hat: Schornsteinfegerinnen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir diesen Tag haben: Den Girl‘s und Boy‘s Day. Einen Mädchen-und Jungs-Zukunftstag. Der soll Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, sich einen Tag lang einen Job anzuschauen, der nicht unbedingt ihrem Geschlechterklischee entspricht: Während meine Tochter dann einen Tag lang den Schornsteinfeger begleiten darf, können Jungs sich zum Beispiel mal anschauen, was eine Erzieherin so leistet. Das soll sie motivieren, sich weniger an Rollenklischees zu orientieren; und sich einen Job auszusuchen, der zu ihnen und ihren Stärken passt.[1]
Vielleicht ist der Traum meiner Tochter von der Schornsteinfegerin nur ein Kindheitstraum. Aber falls sie ihn später doch mal verwirklichen will, soll es ganz bestimmt nicht an ihrem Geschlecht scheitern.
[1] Infos entnommen von: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/pirna/presse/2024-7-am-25-april-2024-ist-bundesweiter-girlsday-boysday
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42018Angst ist überlebensnotwendig. Das Blöde ist nur, dass die Angst meistens gar nicht nachfragt, bevor sie vorbeikommt. Sie ist plötzlich da – und ein ziemlich unangenehmes Gefühl.
Aktuell haben 80 Prozent[1] der Jugendlichen in Deutschland Angst vor Krieg in Europa. Und zwei Drittel machen sich Sorgen wegen der Umweltverschmutzung. Ihre Ängste sind nicht einfach klein zu reden. Ich brauche nur die Zeitung aufzuschlagen und weiß ganz genau: Diese Ängste sind begründet.
Bei Ängsten verhält es sich so: Sie klein zu reden, wegzudrücken oder zu banalisieren ist gar keine gute Strategie. Aber der Mensch lernt von klein auf, sich Strategien anzueignen, um mit den eigenen Ängsten umzugehen. Doch nicht jede Strategie ist hilfreich. Was die Psychologie auf jeden Fall rät: Zu schauen, was dazu beiträgt, dass ich mich wohler fühle.
Für mich ist das zum Beispiel das Gebet. Dabei nehme ich meine Sorgen ernst. Ich spreche sie laut aus und lege sie bei Gott ab. So drücke ich die Sorgen nicht weg; aber kann zwischendrin auch mal durchschnaufen und zur Ruhe kommen von all den Sorgen.
Das klingt nach wenig, vor allem wenn es um Angst vor Krieg und dem Klimawandel geht. Fast schon egoistisch und weltfremd. Aber mir ist wichtig, mit meinen Ängsten und damit auch mit mir selbst gut umzugehen. Und tatsächlich ist das – genau wie die Angst – überlebensnotwendig.
[1] Folgende Zahlen der Shell Studie 2024 entnommen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42017Was haben ein alter Mann mit Rollator, eine Sonne und ein übergroßes Kraftfeld gemeinsam?
Alle drei sind zu sehen auf Bildern, die Mädchen und Jungs aus meiner Reliklasse gemalt haben. Meine Schülerinnen und Schüler sind elf bis zwölf Jahre alt und setzen sich gerade intensiv damit auseinander, wer und wie Gott für sie ist.
Ich empfinde es als Privileg, mit den Kindern über Gott sprechen zu dürfen. In diesem Alter verändert sich so viel. Sie entwickeln sich zu Jugendlichen. Während der eine noch ganz kindlich ist, ist die andere bereits mitten in der Pubertät.
Deswegen ist es auch gar nicht überraschend, dass ihre Bilder von Gott so unterschiedlich sind. Sie beginnen, sich von ihren kindlichen Gottesbildern zu lösen und ganz eigene, abstraktere Vorstellungen von Gott zu entwickeln.
Was mich besonders berührt, als sie ihre Gottesbilder mit der Klasse teilen: Dass sich alle ganz aufmerksam zuhören. Sie sind neugierig, was die anderen über Gott denken, wie sie ihn erfahren. Und verurteilen nicht, wenn die Vorstellung so ganz anders ist als die eigene. Sie schaffen es, das eine Bild neben dem anderen stehen zu lassen. Eine Schülerin sagt am Ende: Wie schön, unsere Gottesbilder sind wie Puzzleteile – so unterschiedlich, und doch ergeben sie etwas Gemeinsames.
Das wünsche ich mir auch für uns Erwachsene: Dass wir uns mehr zuhören, wenn es um unseren Glauben geht; und uns weniger bewerten. Und auf diese Weise auch etwas Gemeinsames entdecken können.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42016Papst Franziskus ist gestorben. Von einem Menschen, der es keiner Seite recht machen kann, sagen manche ja, dass so ein Mensch vieles richtig macht. Für mich war Franziskus so ein Mensch.
Ich habe Papst Franziskus um seine Aufgabe nie beneidet. Eine weltumspannende Kirche zusammenzuhalten in einer Welt, die so widersprüchlich und vielfältig ist, wie sie es wohl nie zuvor war. Ein fast schon übermenschlicher Anspruch. Und so sind es vor allem zwei Aspekte, die mir persönlich von seinem Pontifikat besonders in Erinnerung bleiben:
Da war sein weites Herz für die Armen, die Schwächsten, die an den Rand Gedrängten. Franziskus war einer, der Menschen gemocht hat. Ein Menschenfischer im Geiste Jesu. Einer, der Demut und Bescheidenheit nicht nur gepredigt, sondern auch vorgelebt hat. Der davon sprach, ihm sei „eine ‚verbeulte‘ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die wegen ihrer Verschlossenheit krank ist“.
Und dann ist da seine Enzyklika „Laudato si“. Sie war ihm ein Herzensanliegen und bleibt sein Vermächtnis. Die rücksichtslose Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und den Klimawandel als vielleicht größte Bedrohung der Menschheit hat kein Papst vor ihm so klar benannt. „Alles ist mit allem verbunden“, schreibt Franziskus darin. Ein Satz, an den man als Christ derzeit nicht oft genug erinnern kann, angesichts egoistischer Alleingänge überall auf der Welt.
Wer auch immer Papst Franziskus nun nachfolgt. Ich bin sicher: Seine Stimme wird fehlen. In der Kirche und in der Welt.
Musikbettnummer: wird nachgereicht
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42030Ostern fällt mir echt schwer – ich weiß, eigentlich sollte ich mich ja freuen. Weil es doch unser wichtigstes Fest ist, das wir Christen haben: Jesus ist für alle Menschen auferstanden. Deshalb wird an Ostern in der katholischen Kirche auch alles raus geholt, was es zu bieten gibt: Weihrauch, Orgelmusik, Licht und Feuer. Umso komischer, dass ich statt wilder Christenparty eher Zweifel spüre: Gottes Sohn stirbt und steht dann wieder auf – kann ich das überhaupt glauben?
In der Bibel gibt es einen, dem geht es genauso: Thomas. Dieser Thomas ist skeptisch. Als ihm seine Freunde erzählen, dass sie den auferstanden Jesus gesehen haben, sagt er nur: So lange ich ihn nicht mit seinen Kreuzigungswunden sehen und fühlen kann, glaub ich das nicht mit der Auferstehung (nach Joh 20,24-29).
Dieser Thomas ist für mich echt wichtig. Er zeigt mir: Auch ich Zweiflerin gehöre dazu. Ich, die anfassen will. So wie einer der engsten Jünger, wie Thomas.
Thomas begegnet später dem auferstanden Jesus, darf seine Wunde berühren. Ich habe das noch nicht erlebt, weder an Ostern, noch an einem anderen Tag im Jahr. Und doch gibt es Momente, in denen fühle ich, dass da was ist, was mich wie etwas ganz Warmes und Liebevolles umgibt. Wenn ich meinen Mann mit unseren Töchtern beobachte und ich tiefes Vertrauen spüre. Oder in mich rein höre und da etwas ist, was JA sagt zu mir.
Es bleibt vage, es bleiben Zweifel. Und so bleibe auch ich: als Christin.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42014An Ostern geht‘s vor allem ums eins – zumindest behaupten das meine Kinder: Das große Suchen. Und genau das dürfen sie nach wochenlangem Warten heute endlich tun: Gemeinsam mit ihren Cousinen und Cousins suchen sie im Garten nach Schokoeiern. Und DAS läuft mittlerweile hoch professionalisiert ab.
Ich stehe daneben, ziemlich fassungslos; denn suchen tun meine Kinder sonst eigentlich weniger gerne. Bevor sie zu Hause etwas wirklich suchen, geben sie schnell auf und stellen sich blind.
Aber ich kann das echt gut verstehen – denn auch ich suche ungern – dabei bin ich oft auf der Suche: nach Dingen wie meinem Hausschlüssel oder meinem Handy. Und breche das gerne vorzeitig ab; weil ich viel zu ungeduldig bin. Dabei lohnt es sich, nicht immer sofort aufzugeben. Besonders dann, wenn ich nach etwas suche, was echt wichtig für mich ist:
Zum Beispiel die Suche nach etwas Ruhe und Zeit für mich. Wie oft denke ich: Das klappt sowieso nicht, ich habe viel zu viel zu tun. Oder die Suche nach dem Glauben daran, dass etwas gut werden kann. Dazu bin ich manchmal nicht hoffnungsvoll und geduldig genug.
Irgendwann ist das große Suchen vorbei. Ich finde meine Tochter mit einem Körbchen voller Schokoeier. Sie lacht mich total stolz an. Und ich denk mir: Die hat das mit Ostern echt verstanden. Dran zu bleiben, beim Suchen. Das ist nämlich nicht nur bei kleinen Schokoeiern entscheidend, sondern auch bei den ganz großen Dingen: bei dem, was mich glücklich und hoffnungsvoll macht.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42013Zeige Beiträge 1 bis 10 von 6712 »