SWR1 3vor8

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Sie ist über 80 und ihre Kinder haben längst schon selbst große Kinder. Aber wenn sie hört, eines von ihren erwachsenen Kindern ist krank, dann macht sie sich immer noch Sorgen, fast genau wie damals als wir klein waren.
Sich Sorgen machen um ein krankes Kind, sich kümmern und von Herzen froh sein, wenn alles wieder gut ist. Das gehört zu uns Menschen und zeigt, dass wir lieben können. Und ich hoffe, der liebe Gott achtet darauf, dass das bleibt, egal wie die Zeiten Menschen auch verändern mögen.
Ich habe ja lange gemeint, früher hätte es zwischen Eltern und Kindern so liebevolles Verhältnis wie heute nicht gegeben. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Das ist mir auch klar geworden in der Geschichte aus der Bibel, die heute in den evangelischen Kirchen erzählt wird: Da geht es um einen Vater - von Beruf hoher Beamter oder Offizier. Der Mann ist erschüttert, weil sein Kind schwer krank ist. Der Vater wohlgemerkt. Er überlässt es nicht den Frauen, als sein Kind krank ist. Er fühlt mit, er fürchtet um sein Kind. Und die Bibel findet das nicht unmännlich. Vor 2000 Jahren schon nicht.
Im Gegenteil. Sie findet, das ist echtes Leben, Leben mit Zukunft:
Ein Vater sorgt sich um sein krankes Kind und solange es noch Hoffnung gibt, gibt er nicht auf, er geht los und bittet einen Arzt um Hilfe, von dem er Gutes gehört hat. Und Jesus, das ist der Arzt in dieser Geschichte, lassen die Sorgen des Vaters nicht kalt. Er setzt seine göttliche Begabung ein, damit das Kind wieder auf die Beine kommt, wieder lachen und glücklich leben kann. Fast kommt mir das vor wie eine Art Gottesbeweis. Wo Menschen krank sind und andere sich kümmern, wo es Fürsorge gibt und menschenfreundliche Ärzte und wo Menschen wieder geheilt werden: Da spürt man: da ist Gott dabei. Fast könnte man sagen: So wie in dieser Geschichte von Gott erzählt wird, ist er wie eine Mutter oder ein Vater, die sich Sorgen machen. Kein Mensch ist ihm egal. Kranke schon gar nicht.
Gegen Krankheiten zu kämpfen, und an der Seite von Kranken zu stehen, das war darum für Christen von Anfang ganz wichtig.
Dazu gehört auch, dass wir uns Sorgen machen, dass wir beten und für die Kranken sorgen. Wie Mütter und Väter das tun und viele andere auch. Nicht nur für Kinder. Damit sich behütet fühlt, wer krank ist. Das hilft. Und kann heilen: Wenn ärztliche Kunst und Liebe zusammen kommen, und Gottes Segen.

Da ging der königliche Beamte zu Jesus und bat ihn:
"Komm nach Kafarnaum herunter und mache meinen Sohn gesund.
Er liegt im Sterben."
.....Jesus sagte zu ihm: "Geh ruhig heim! Dein Sohn lebt!"
Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus ihm gesagt hatte, und ging nach Hause.  (
Joh. 4,47-50)

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