Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Noch zwei Tage und schon wieder liegt ein neues Jahr vor mir. Alle zwölf Monate gibt es diese Zäsur und jedes Mal ist sie für mich auchmit einem Zauber verbunden. Dem Zauber des Anfangs, wie es Hermann Hesse in seinem Gedicht Stufen in Worte fasst „Und jedem Anfangwohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben" Wenn ich an das neue Jahr denke, das vor mir liegt, kommt mir das Bild von einem Buch in den Sinn. Ein Buch mit lauter leeren Seiten. Weiß, leer, wie eine unberührte Schneelandschaft liegt es vor mir. Wie wohl es tut, dass es so unbeschrieben ist. Dass ich es füllen und gestalten kann nach und nach. Ich kann Pläne schmieden, Neues wagen, was vergangen ist auch mal gut sein lassen. BeimProphet Jesaja im Alten Testament der Bibel lese ich: „Denkt nicht mehr an das, was früher war, auf das Vergangene sollt ihr nicht achten. Seht, ich schaffe etwas Neues." (Jesaja 43,18f.) Denkt nicht mehr an das, was früher war. Klebt nicht an der Vergangenheit. Lebt nicht mit dem Blick zurück. Verharrt nicht in dem, was man nicht mehr ungeschehen machen kann. Was vorbei ist - ist vorbei. Schaut nach vorne. Seht, ich schaffe etwas Neues. Ich - euer Gott - schenke euch Zukunft. Denkt nicht mehr an das was früher war, das heißt für mich nicht, die Vergangenheit zu leugnen. Es steht da auch nicht, ich soll das was war, vergessen. Aber ich werde ermutigt, es gut sein zu lassen und nach vorne zu  blicken. Gott schenkt mir mit diesem Jahr 2011 einen neuen Anfang. Es steckt voll ungeahnter Möglichkeiten und wartet wie das leere Buch darauf, in die Hand  genommen und beschrieben zu werden. Ich kann mitwirken an meinem Drehbuch 2011. Persönliche Akzente setzen. Nicht alles wird von mir bestimmt - das ist klar. Aber ich bin schon daran beteiligt/es liegt (schon auch) an mir ob es fad oder bunt, leer oder gefüllt wird. 

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