Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Ich mag sie gerne, diese Zeit zwischen den Jahren. Keine Termine, keine Schule, kein Feiertag.  Eine besondere Zeit. Eine Zeit, in der ich das vergangene Jahr gerne noch einmal Revue passierenlasse. Es bevor es vorüber ist noch einmal anschauen. Dieses Jahr fand ich in einem  Adventskalender eine schöne Anregung, diesen Rückblick zu gestalten. Die möchte ich Ihnen gerne weitergeben: Stellen Sie sich vor,  das vergangeneJahr läge vor Ihnen - wie eine Landkarte - Wo waren die Höhen, wo die Tiefen? Welche Orte spielten eine wichtige Rolle? Wo haben Sie etwas Schönes erlebt?  Wo Geborgenheit erlebt, so dass Sie gerne geblieben wären? Wo war eher dürres Land, eine Steppe oder gar Wüste, die durchquert werden musste. Über welchen Fluss sind Sie gegangen, welche Grenze haben Sie passiert, welche als wohltuend erlebt, weil sie Schutz geboten hat? An welchem Tränensee sind Sie gestanden, welche Quelle hat Sie zurück ins Leben gebracht und erfrischt? Gab es Weggabelungen an denen Sie sich für oder gegen etwas oder jemand entscheiden mussten? Galt es Berge zu überwinden, große Strecken zurückzulegen? Was liegt vor Ihnen? Wo stehen Sie gerade in dieser Landschaft? Bei mir entsteht dabei ein buntes Bild. Mit vielen Schattierungen, Höhen und Tiefen. Und mir wird bewusst, dass  ich in diese Landkarte neben all den Orten und Landschaften auch die Menschen einzeichnen möchte, die mich in diesem Jahr begleitet haben. Mit ihnen wird das Ganze erst richtig lebendig und kostbar. Von manchen musste ich mich trennen, andere sind neu dazugekommen, mit den einen konnte ich feiern und fröhlich sein, mit anderen galt esauszuhalten, dazubleiben in den Wüsten des Alltags oder an einem See von Tänen. Es gab Wege, die ich alleine gehen wollte und musste, andere auf denen ich mich gut begleitet gefühlt hab. Und während ich das so vor meinem geistigen Auge entstehen lasse, spüre ich, wie dankbar ich (doch) sein kann. Dankbar, für Menschen, die mich durch Höhen und Tiefen begleiten. Und dankbar, dass es in Gott den Grund meiner Lebenslandschaft gibt der mich trägt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9657
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