Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Heute, direkt nach den Weihnachtsfeiertagenfeiern die christlichen Kirchen das Fest des Evangelisten Johannes. Seine Botschaft beginnt nicht mit dem Stall in Bethlehem, mit Hirten, Maria und Josef und dem Kind in der Krippe. Er schreibt ziemlich verschlüsselt, fast philosophisch: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott, alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen." (Johannes, 1,1-4) Man kann nur ahnen, dass es dabeium Jesus Christus geht und wie der der Schreiber dieses Evangeliums darum ringt, das Verhältnis von Gott und Jesus, von Vater und Sohn, deutlich zu machen. Für mich war es schon immer spannend zu fragen: Wie kann ich dieses „Wort"  verstehen, wie übersetzen, es in der heutigen Spracheausdrücken? Für mich heißt dieses Wort, von dem Johannes spricht, ganz einfach - Ja -.
Ein kleines - großes Wort. Kein Ja-aber, kein ja, wenn das und das erfüllt ist, dann, kein Ja-vielleicht. Nur Ja. Eindeutig Ja. Gottes Ja zu den Menschen, der Welt. Im Anfang - alsoschon immer war das Ja-Wort Gottes. In diesem Ja steckt seine schöpferische Kraft. Es heißt: Ich will Dich, Du Welt und Du Mensch. Von Anfang an hat er sich auf unsere Seite gestellt. „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt geht der Text weiter. Dadurch, dass Jesus Christus Mensch ist! bekommt dieses Ja-Wort Gottes Hand und Fuß, wird zur Liebeserklärung Gottes an uns Menschen. Als solche hat sie auch der Theologe Karl Rahner gesehen als er schrieb: „Wenn wir sagen: Es ist Weihnacht, dann sagen wir: Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im fleischgewordenen Wort in die Welt hineingesagt. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch." Dieses unbedingte Ja Gottes zum Mensch, zu mir, hilft mir, meinen Alltag zu bestehen. Auch/Weit über Weihnachten hinaus. Es trägt mich, wenn ich zweifle, ob das so passt, wie ich bin, wie ich lebe. Es ist die Zusage, du darfst sein. Du darfst leben. Du darfst sogar Fehler machen. Weil Du geliebt wirst (ganz einfach geliebt wirst) (so wie Du bist...).

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9655
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