SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

Die Rede vom Ende der Welt - ein Thema in der Bibel. Wann wird es sein? Wie wird es sein? Woran merkt man, dass es kommt?
„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen", so steht es im Markusevangelium. Worte, die Jesus spricht. Er selber und die frommen Menschen seiner Zeit haben geglaubt, dass die Welt bald untergehen würde - sie haben sich geirrt! Und deshalb ist das Thema bis heute aktuell. So erwarten zur Zeit wieder Menschen den Weltuntergang für den 21. oder 23.Dezember 2012, ein markantes Datum im Kalender der Maya. Frühere Kulturen, auch die Menschen zur Zeit Jesu vor 2000 Jahren haben nicht diskutiert, ob die Menschen den Untergang herbeiführen oder ob Gott ein Ende macht. Da geht es uns heute anders: Wir sehen uns in der Lage, Natur zu zerstören, Lebensraum zu vernichten durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und die verschiedensten Waffen, durch Kriege. Deshalb ist Bewahrung der Schöpfung, Verantwortung für die Welt ein großes Thema. Auch dann, wenn sich die Frage nicht beantworten lässt, ob wir denn tatsächlich in der Lage wären, Gottes Welt zu vernichten. Auch dann, wenn wir gar nicht wissen, ob die Welt einmal ein Ende nehmen wird.Aber was soll dann dieses Thema überhaupt? Wenn wir doch nur spekulieren können. Worauf es ankommt, ist wohl dieser Satz: „meine Worte werden nicht vergehen". Eine starke Zusage. Die Bibel verspricht nicht, dass immer alles gut gehen wird, ohne Katastrophen, dass die große Katastrophe nicht eintreten wird. Das verspricht sie nicht. Aber sie verspricht, dass Gott bleibt. Ich hoffe ja immer, dass nichts Schlimmes passiert. Diese Hoffnung nährt die Bibel nicht, leider. Aber sie verspricht, dass wir auch im Schlimmen gehalten sind. Daß Gott nicht hineingerät in den Strudel der Ereignisse, und dass er sich auch nicht zurückzieht. Sondern, dass er weiter zu uns redet und mit uns redet.Ich hätte das lieber anders. Ohne Katastrophen. Hier im Markusevangelium ist die Katastrophe so etwas wie ein Durchgang. Die alte Welt bricht zusammen, etwas Neues beginnt, Gott wird sichtbar in der Welt, er kommt mit Macht und Herrlichkeit. Die Erfahrung, dass etwas zu Ende gehen muß, damit etwas Neues anfangen kann, machen wir ja oft. Vielleicht ist es auch mit der Welt so. Rechnet mit dieser Möglichkeit, sagt die Bibel. Lebt aufmerksam. Ihr könnt dabei zuversichtlich sein. Denn: wo für uns Ende ist, fängt Gott mit uns etwas Neues an.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9130
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