Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Rabuni - mein Lehrer, Wenn ich das höre, denke ich an Jesus, der so von seinen Jüngern angesprochen wurde. Heute ist der dritte Schultag. Viele Rabunis machen sich seit Montag wieder auf den Weg, um an den Schulen zu unterrichten. Sie stehen vor ihren Klassen und vermitteln Wissen. So kreativ, spannend und anschaulich, wie es ihnen möglich ist. Denn Wissen ist wertvoll. Wissen: das sind Erfahrungen und Ergebnisse von Forschungen aus vielen Jahrhunderten. Auf diesem Weg werden Traditionen, Werte und Grundlagen für gelingendes Leben von einer Generation zur Nächsten weitergegeben. In Diskussionen und Auseinandersetzungen wird das gemeinsam weiterentwickelt.
Auch Jesus hat so unterrichtet, indem er altes Wissen weitergegeben hat. Oft hat er eigene Gedanken und Überzeugungen hinzugefügt, um den Menschen Gott näher zu bringen. Er hat sich oft mit anderen Meinungen auseinandergesetzt. Er hat zugehört und Anfragen ernst genommen. Er hat das Wissen aber nicht nur vermittelt. Er hat mit den Menschen gelebt oder ihnen ein bestimmtes Handeln vorgelebt. In Gleichnissen und Geschichten aus dem Leben hat er versucht zu erklären, wie Leben aus Gottes Hand gelingen kann.
Heute lernen unsere Kinder und Jugendlichen ja auch für das Leben. Unsere Geschichte, mathematische Formeln, Sprachen und vieles mehr sollen helfen, das eigene Leben zu meistern. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben sich teilweise wochenlang die Köpfe zerbrochen, wie die Stundenpläne sinnvoll gestaltet werden können. Und viele haben sich in den Sommerferien intensiv auf das neue Schuljahr vorbereitet.
Jetzt wird sich zeigen ob sich die neuen Methoden bewähren, wie gut die Arbeitsblätter sind und ob der Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler so funktioniert, wie die Lehrer sich das vorgestellt haben.
Ich wünsche allen Rabunis, dass sie Erfolg haben in diesem Schuljahr. Dass sie offene Ohren finden und haben, damit eine gemeinsame Auseinandersetzung mit Wissen gelingen kann. Und dass sie es schaffen den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, warum dieses Wissen wichtig für ihr Leben ist.
Jesus hat es geschafft, dass seine Schüler später selber zu Lehrern geworden sind. Die auch wieder anderen Menschen davon erzählt haben, was sie mit Jesus erlebt haben. Das hat sie geprägt. Hat sie zu dem gemacht, was sie waren. Der Umgang miteinander, das Umherziehen und die vielen Gespräche haben sie zu einer Gemeinschaft gemacht.
Diese Erfahrung wünsche ich auch allen Lehrerinnen und Lehrern. Dass sie sehen, dass ihre Bemühungen Früchte tragen und ihre Schülerinnen und Schüler irgendwann auf eigenen Beinen durch das Leben gehen können.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=9041
weiterlesen...