Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

12MRZ2007
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Haben sie Zeit?
Es ist Montagmorgen, und für viele hat eine neue Arbeitswoche begonnen.
Der Rhythmus der Arbeitszeit oder der Schule bestimmt das Leben vieler Menschen.
Vielleicht sind sie gerade im Badezimmer oder beim Frühstück und schauen immer wieder auf die Uhr, damit sie auch rechtzeitig los gehen und pünktlich zur Arbeit oder die Kinder pünktlich in die Schule kommen. Oder sie sind schon im Auto unterwegs und hoffen, dass sie nicht wegen des Berufsverkehrs oder gar eines Staus zu spät zur Arbeit kommen.
Das Gut der Zeit scheint knapp zu sein, begrenzt und deshalb wertvoll.
„Zeit ist Geld“ sagen die Geschäftsleute. Und ein Leben ohne Terminkalender ist für viele Menschen heute unvorstellbar. Auch für mich ist der Terminkalender als Zeitplaner obligatorisch.
Manchmal klagen auch Pfarrer, dass sie viel zu wenig Zeit hätten. Aus diesem Grund hatte ein Kollege bei einer Konferenz einen ganz speziellen Text mitgebracht. Dieser Text ist von dem geistlichen Schriftsteller Lothar Zenetti und spielt auf eine Erzählung in der Bibel an. Darin wird berichtet, dass viele Menschen satt wurden, obwohl sie nur wenig zum Essen dabei hatten. Der Text erzählt, dass Jesus den Leuten, die zu ihm gekommen waren, von der unwiderstehlichen Liebe Gottes erzählte. „Als es dann Abend wurde, sagten seine Jünger: Herr, schicke diese Leute fort, es ist schon spät, sie haben keine Zeit mehr. Da sagte er: Gebt ihnen doch von eurer Zeit. Wir haben selber keine, fanden sie, und was wir haben, dieses wenige, wie soll das reichen für so viele?
Doch da gab es einen, der hatte noch fünf Termine frei, mehr nicht, zur Not dazu zwei Viertelstunden. Und Jesus nahm mit einem Lächeln die fünf Termine und die beiden Viertelstunden, blickte zum Himmel auf, sprach das Dankgebet, dann ließ er austeilen die kostbare Zeit an die vielen Menschen. Und siehe da: Es reichte nun das wenige für alle. Am Ende füllten sie sogar zwölf Tage voll, mit dem, was übrig war an Zeit. Und das war nicht wenig.“
Diese Geschichte gab mir zu denken, wie ich mit der Zeit umgehe, die ich habe.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=870
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