Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Es wimmle das Wasser von lebendem Getier", so lautet die göttliche Agenda des fünften Schöpfungstages in der Bibel (Genesis 1,20). Sie besingt in ihrem ersten Buch in liebenswürdiger Poesie und vielen bunten Bildern die Erschaffung der Welt.  Wie lange wimmelt es wohl noch im Golf von Mexico? Eine Umweltkatastrophe ungeahnten Ausmaßes gefährdet dort das gesamte Ökosystem. Das sprudelnde Bohrloch ist immer noch nicht verstopft. Täglich fließt tonnenweise Öl ins Meer. In der Jagd nach dem „flüssigen Gold" wurden die Risiken einer Tiefseebohrung falsch eingeschätzt und um des Profites willen notwendige Sicherungsmaßnahmen außer acht gelassen . Wie ein Fanal deutet dieses Desaster an, dass die Ölvorräte zur Neige gehen. Diese vollends auszuschöpfen, wird immer riskanter und teurer. Das Öl-Zeitalter verabschiedet sich - langsam, aber sicher! Wir wissen: Das bedeutet über kurz oder lang auch das Ende des guten alten  Verbrennungsmotors in unseren Benzin- und Dieselkutschen. Die Elektro-Mobilität aber steckt noch in den Kinderschuhen. Sie ist auch nur dann umweltverträglich, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt und wirtschaftlich gespeichert werden kann. Das wird noch dauern, bis wir elektrisch über die Straßen surren! Daher stellen sich nun alte Fragen in neuer Dringlichkeit: Warum nicht endlich ein  Tempolimit auch auf deutschen Straßen? Warum keine definitiven Obergrenzen für den Sprit-Verbrauch? Wie lange leisten wir uns noch tonnenschwere Boliden und spritsaufende Formel 1 - Rennen? Politik und Wirtschaft werden erst handeln, wenn immer mehr Menschen ihr Verhalten ändern. Müssen wir denn mit schweren Geländewagen über die Autobahnen brettern? Der Griff zum Zündschlüssel wird schon heute zur Gewissensfrage. Viele Fahrten müssten gar nicht sein. Andere könnten in Fahrtgemeinschaften, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn die endlich billiger würden, oder auch dem  guten alten Drahtesel bewältigt werden. Sogar auf „Schusters Rappen" erreicht man manches Ziel. Die Erde ist im Schöpfungslied der Bibel uns Menschen anvertraut, damit wir sie „bebauen und hüten". Nehmen wir die Schöpfung in unsere Obhut, indem wir sie be-hutsam behandeln und mit ihren begrenzten Ressourcen sparsam umgehen.
Ein schönes, vielleicht sogar autofreies Wochenende wünscht Ihnen

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8614
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