Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Fest der Heiligen Dreifaltigkeit - so heißt der Sonntag nach Pfingsten. Gemeint sind damit nicht Maria und Josef und das Jesuskind. Gemeint ist Gott, genauer: der etwas schwierige Gedanke, dass Gott dreifaltig ist, ein Gott, bestehend aus Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Gott wird verehrt als der Schöpfer, der die Welt und alles erschaffen hat, als der Sohn, in dem dieser Gott Mensch geworden ist und mit uns gelebt hat, als der Heilige Geist, der auch immer schon da war und alles belebt und die Ahnung von Gott in jedes Menschenherz legt. Immer wieder haben Theologen versucht, diesen alten Glauben zu erklären, ihn erst einmal selber zu verstehen. Und Künstler haben immer wieder den dreifaltigen Gott dargestellt. Mich beeindrucken besonders die Bilder mit dem merkwürdigen Namen Gnadenstuhl. Da ist in der Mitte Gott Vater, meistens sitzend, in seinen Händen hält er vor sich das Kreuz, an dem Jesus hängt, umfängt es sogar mit seinen Armen, und dann schwebt da in Gestalt einer Taube der Hl. Geist. Das ist Gott, müsste man unter diese Bilder schreiben. So ist Gott. Und ich glaube es ist richtig, ihn in drei Gestalten darzustellen. Das sagt nämlich aus: Gott thront nicht einsam. Zu ihm gehört Gemeinschaft.
Es gehört zu ihm, dass er mit uns zu tun hat. Das zeigt sich besonders in Jesus, im Sohn, im Bruder der Menschen. Gott ist einer, der nicht zuerst in sich ruht und dann zusätzlich auch noch Beziehungen hat. Sondern die ausgestreckten Hände und ausgebreiteten Arme gehören zu ihm. Dieser einfache Gedanke steht hinter dem schwierigen Wort Dreifaltigkeit.
Vielleicht entdecken Sie ja mal in einer Kirche oder einem Museum ein solches Bild vom Gnadenstuhl und lassen sich davon ansprechen, vielleicht sogar einladen zum Beten, zum Nachdenken, zum Vertrauen auf diesen Gott..
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Dreifaltigkeitssonntag

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8347
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