Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Welcher Geist weht eigentlich da, wo Sie arbeiten? In ihrer Schule oder in der Praxis, in ihrem Büro, in der Werkstatt oder im Lager? Und da, wo sie leben, in ihrer Familie? Welcher Geist weht da?
So sagt man doch: Da weht ein guter Geist - wenn Mitarbeiter sich gegenseitig unterstützen. Wenn Lehrerinnen und Lehrer engagiert und freundlich ein gutes Lernklima schaffen. Und wenn die Schüler auch Freude haben an der Zusammenarbeit und sich Mühe geben, dass es gelingt. Ein guter Geist wirkt irgendwie ansteckend. Der breitet sich aus. Wo ein guter Geist herrscht, da wird man hineingezogen in die wohltuende Atmosphäre der Offenheit und der Freundlichkeit. Wo ein guter Geist herrscht, da bringt man sich gern ein. Und man ist gern bereit, dafür auch selber etwas zu tun, wenn ein guter Geist herrscht.
Manchmal kann man das nicht sagen. Das gibt es nämlich auch, dass kein guter Geist herrscht. Da geht man dann nicht gern hin. Da ist man froh, wenn man bald wieder gehen kann. Da hält man sich raus. Und wenn man das nicht kann, dann darf man sich jedenfalls nichts gefallen lassen. Und dann wird man leicht selbst auch unfreundlich und missmutig. Ein schlechter Geist breitet sich leider auch aus. Und oft geht dann gar nichts mehr und das Leben wird unerträglich.
Heute an Pfingsten feiern Christen, dass Gottes Geist in die Welt gekommen ist. Bald nach Jesu Tod haben ein paar erste Christen ganz deutlich gespürt, wie das ist. Aus einem Haufen enttäuschter, ängstlicher, mutloser Anhänger Jesu wurden offene, zuversichtliche Menschen voller Hoffnung. Auf einmal wehte ein anderer Geist. Der Geist Gottes hat sie beflügelt. Er hat sie ermutigt, nicht aufzugeben. Er hat sie motiviert, weiter so zu leben, wie Jesus es ihnen gezeigt hatte. Der Geist Gottes hat sie erinnert, dass man viel tun kann, um sich gegenseitig das Leben leichter zu machen. Er hat ihnen geholfen, auf andere zuzugehen. Er hat ihnen Kraft gegeben, denen eine neue Chance zu geben, mit denen sie eigentlich schon fertig waren.
Und: dieser gute Geist hat sich ausgebreitet. Gottes Geist wirkt ansteckend. Er hat damals Menschen mitgerissen und beflügelt noch heute viele.
Mir scheint, wir brauchen ihn heute mehr denn je, diesen guten Geist Gottes. Es wäre gut, wenn er sich auch unter uns ausbreitet. Eines der ältesten christlichen Lieder bittet darum: Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist ... so fängt es an. Gut, dass das auch heute gesungen wird, überall, wo Christen Gottesdienst feiern. Denn ich glaube, Gottes guten Geist, den brauchen wir alle. Nicht bloß die Christen.

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