SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Klimawandel. Da denken wir hier an Solarenergie, Windkraftanlagen, Wärmedämmung und vielleicht auch: „Wenn´s ein bisschen wärmer wird, muss ich nicht mehr Schnee räumen.“
Obwohl Thema, hat der Klimawandel in Deutschland keine lebensbedrohenden Ausmaße erreicht. Woanders schon. In der Sahelzone z.B.
Schon immer gab es hier Dürre, Hunger und Not. Aber der Klimawandel hat das Problem jetzt noch verschärft. Ganze Ernten fallen aus, Vieh verendet und Felder vertrocknen.
Um das zu verhindern brauchen die Menschen in der Sahelzone große Wasserspeicher. Wenn der seltene Regen fällt, müssen sie ihn auffangen und sparen. Ausserdem müssen sie Bäume und Sträucher pflanzen, um den fruchtbaren Boden festzuhalten.
Aus eigener Kraft ist das kaum zu schaffen. Das kirchliche Hilfswerk Misereor stellt deshalb Geld zur Verfügung, für Baumaterial, Werkzeug und Pflanzen. Agraringenieure schulen die Dorfbewohner z.B. darin, wie ein Regenauffangbecken anzulegen ist, damit es ein ganzes Jahr funktioniert, oder wie man Bäume und Sträucher so pflanzt, dass sie den Boden schützen.
Die Menschen in der Sahelzone nehmen diese Angebote dankbar an. So wie Hama. Sie wohnt mit ihrer Großfamilie am Rand der Sahelzone. Gemeinsam mit dem ganzen Dorf hat sie ein Auffangbecken gebaut, einen Brunnen gegraben und die Felder geschützt. Mit geschenktem Saatgut hat sie ihr Feld bestellt und kann jetzt sogar in der Trockenzeit Gemüse ernten. „Wir können es kaum glauben“, bedankt sich Hama. Wir können uns jetzt wieder satt essen.
Was ich am schönsten an diesem Projekt finde: Hier arbeiten Christen und Muslime zusammen. Alle packen an. Es geht nicht darum, die eigenen Schäfchen in Sicherheit zu bringen, sondern das Problem gemeinsam anzupacken – ohne Rivalitäten. Wie heißt es dazu so schön in Burkina Faso: „Ein einzelner Armreif klappert nicht.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7705
weiterlesen...