SWR1 3vor8

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„Gott…hat in diesen letzten Tagen zu uns gesprochen durch seinen Sohn…Er ist das Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens.“

Wozu das alles? Am zweiten Weihnachtsfeiertag, schon ein bisschen müde vom Fest, fragen sich das vielleicht manche. Wozu das alles? Ich hoffe, Sie können sagen: ja, es hat sich gelohnt, wir hatten schöne Stunden und wir werden von den Erinnerungen noch lange zehren.
Wozu das alles? Manche fragen das anscheinend auch in einem tieferen Sinne. „Glauben sie wirklich, dass der Herrgott so ein Theater braucht?“ hat mich neulich jemand gefragt, „Maria und Josef und Geburt im Stall und Hirten auf dem Feld… das ist doch was für Kinder. Mit meinen Glauben an Gott hat dieses Krippenspiel nichts zu tun.“
Ja, wozu das alles? Wozu diese Geschichte, von der Wissenschaftler meinen, dass sie sich genauso jedenfalls nicht abgespielt hat? Schon von Anfang an haben sich die Menschen darüber den Kopf zerbrochen. Und einer hat eine schöne Antwort gegeben, sie steht in der Bibel, im Hebräerbrief, in den evangelischen Gottesdiensten wird heute davon gesprochen werden. Dieser frühe Christ schreibt: „Gott hat zu uns gesprochen durch seinen Sohn. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens.“ (Hebr. 1, 2f) Gott hat gesprochen. Er hat sich offenbart, hat sich gezeigt. Nach vielen Versuchen, die die Menschen überhört und übersehen hatten, war dies sein Wort. Seine Offenbarung. Jesus Christus, das Ebenbild Gottes; „ganz der Vater“, wie wir bis heute über Söhne und Töchter sagen. Was für eine Offenbarung!
Und man hat sich erzählt, wie der war und was er gesagt und getan hat. Wie er geboren ist – unter nicht gerade idealen Bedingungen für ein Neugeborenes. Aber Menschen haben begriffen: Jetzt ist Gott bei uns. Gott ist nicht so unendlich weit weg, dass ich für ihn nichts bin als ein Staubkorn. Gott ist ganz nah. Jedem. Sogar bei der oder bei dem, die im Dunkeln wohnen. In diesem Menschen, der geboren wurde wie wir, ist er zur Welt gekommen.
Dadurch hat Gott gesprochen. Er hat sich offenbart. Und Menschen haben erzählt, wie er ihnen später begegnet ist. Wie er dem Mann mit dem brüchig gewordenen Leben gesagt hat: „Was war muss dich nicht bedrücken. Steh auf und geh ins Leben hinein.“ Wie er die Kinder umarmt und die profitgeilen Händler verjagt hat. Wie er die aufgerichtet hat, die gebückt und gebeugt waren von den Zumutungen des Lebens. Wie er gesagt hat: Seid barmherzig miteinander, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist. So hat sich Gott gezeigt. In Jesus Christus, der „ganz der Vater“ ist. Und wo Menschen in seinem Geist miteinander umgehen, zeigt er sich auch heute.
Deshalb sind die Geschichten, die von Jesus erzählt werden, wichtig für uns Christen. Wo sie erzählt werden, spricht Gott. Noch heute. Deswegen das alles. https://www.kirche-im-swr.de/?m=7439
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