Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Was wäre“ - wenn ich immer nur einer unter Vielen wäre? nur so ein Teil der Quote oder irgend-eine Nummer in einer Umfrage? persönlich aber gar nicht gesehen und wahrgenommen würde? – O.K., manchmal erlebt man das ja so, aber hoffentlich nicht immer. Die Menge, die Masse ist a-nonym, aber ich als Einzelner bin doch einmalig und unverwechselbar. Darum lege ich Wert dar-auf, dass man mich sieht und wahrnimmt.
Was wäre, wenn Gott auch nur „die Menschen“ sehen würde, ohne jegliches Interesse am Einzel-nen? Was wäre, wenn Jesus damals auch so mit den Leuten umgegangen wäre, so, dass nur die Vielen zählen?
Das wäre furchtbar. Aber glücklicherweise ist es anders. Bei Gott zählt jeder Einzelne in seiner besonderen Art und Ausprägung.
Das wird in einer Begebenheit deutlich, die in der Bibel steht. Da ist ein Mann, im ganzen Ort an-gesehen, ja gefürchtet. Er hat als Zollbeamter einfach den falschen Job, weil damals die Höhe des Zolls in seinem eigenen Ermessen lag. Er verdiente gut und konnte bestens davon leben. Dass er kaum Kontakte hatte zu seinen Mitmenschen, das musste er nun mal in Kauf nehmen.
Dieser Mann nun hört, dass Jesus vorbeikommt. Und er denkt: „Den musst du sehen. Schon so viel von ihm gehört. Ob das alles zutrifft?“ Er macht sich auf den Weg. Doch es sind schon einige vor ihm da. Sie rücken enger zusammen, als er durch will. „Die Rache des Volkes“. Sie zeigen ihm: Hier und außerhalb des Dienstes hat er nichts zu sagen.
So bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf einen Baum zu steigen. Hauptsache er kann ihn sehen.
Was jetzt geschieht ist außergewöhnlich. Jesus bleibt genau unter dem Baum stehen. Schaut hin-auf, und spricht ihn an. Entdeckt! Peinlich, vor all den Leuten.
Aber er ist am Ziel, sogar weiter, als er dachte. „Ich will zu Dir nach Hause kommen“, sagt Jesus. Und dort, bei sich zu Hause, erlebt er Jesus – und sein Leben bekommt eine neue Richtung und einen neuen Sinn.
Was wäre, wenn Jesus einfach vorbeigegangen wäre; eben nicht hoch geschaut hätte. Nichts wä-re passiert. Zachäus, so heißt dieser Mann, Zachäus hätte Jesus zwar gesehen, aber nicht kennen gelernt. Und damit hätte er eben doch nicht gewusst, was alles dran ist an dem Reden von ihm.
Wie gut, dass Gott sich für uns persönlich interessiert. Wie wäre es, heute einmal darauf zu ach-ten, wo Gott uns ansieht und begegnen will?!
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