SWR3 Gedanken

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„Es gibt unter ihnen niemand, der Not leiden muss. Denn die in der Christengemein-de, die Grundstücke oder Häuser besitzen, verkaufen sie, wenn es an etwas fehlt und verteilten den Erlös unter den Bedürftigen.“1

So war das damals vor 2000 Jahren. So sollte es sein. Die christliche Gemeinde versucht, so zu leben, wie Jesus es gesagt hat: Wir alle sind vor Gott Geschwister. Deshalb gehört einander helfen und miteinander teilen dazu.

Heute hört sich das so an: „Inhalt und Ziel (einer) sozialen und wirtschaftlichen Neu-ordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.“ 2

Nein, dieses Zitat stammt nicht aus dem Parteiprogramm der Linken. Das steht so im ersten Parteiprogramm der CDU von 1947. Nach dem Grauen des Zweiten Weltkrie-ges wollte die Christlich Demokratische Partei einen Neuanfang, der allen dient.

Brandaktuell. Heute stehen wir vor der Frage: Wie schaffen wir nach dieser Wirtschaftskrise einen Neuanfang, der allen dient?

In Krisenzeiten lernt man umzudenken. Sich darauf zu besinnen, was zählt.
So kann man nur hoffen, dass die Wirtschaftskrise neben all ihren negativen Folgen auch einen positiven Effekt auf unsere Politik hat.

Und die Politiker sich darauf besinnen, was zählt: Sich für die Bedürfnisse der Men-schen einzusetzen, insbesondere derer die Not leiden.


1 Apostelgeschichte 4, 34.35. „32 All die vielen Menschen, die zum Glauben an Jesus gefunden hat-ten, waren ein Herz und eine Seele. Niemand von ihnen betrachtete etwas von seinem Besitz als per-sönliches Eigentum; alles, was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.“

2 Das Ahlener Programm der CDU von 1947: „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatli-chen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. (…) Inhalt und Ziel (einer) sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=6739
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