Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Haben Sie dieses Wochenende schon was vor?
In den Ferien ist das ja gar nicht so leicht. Da sind so viele weg, mit denen man sonst gerne was macht. Alle regelmäßigen Veranstaltungen fallen aus. Und es ist auch nicht immer so einfach, zu entscheiden, was man so machen will, finde ich. Weil es ja auch was besonderes sein soll. Schließlich sind Ferien.

Darum möchte ich Ihnen heute einen Vorschlag machen. Verabreden Sie sich doch mal mit Gott. Ja, Sie haben richtig gehört. Mit Gott. Gott ist nämlich nicht in den Urlaub gefahren, sondern jeder Zeit erreichbar. Und ein Treffen mit Gott ist etwas Besonderes. Es muss nicht gleich den ganzen Abend sein oder gar das ganze Wochenende. Es reicht, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen.

Warum ich Ihnen das vorschlage?
Dazu erzähle ich ihnen eine Geschichte, die ich sehr mag:

Ein Mann besucht jeden Mittag um 12 Uhr eine Kirche. Er geht hinein und nach kurzer Zeit wieder raus. Eines Tages fragt ihn der Pfarrer neugierig: „Was machen Sie denn da jeden Mittag?“
„Ich bete“, sagt der Mann. „Sie beten? So kurz?“, fragt der Pfarrer. „Ja, ich sage: Hallo Jesus. Hier ist Johannes. Mehr kann ich nicht beten“, erklärt der Mann.
Eines Tages kommt Johannes ins Krankenhaus. Und obwohl er schwer krank ist, ist er sehr gelassen und immer guter Laune. „Wie machen Sie das, dass Sie immer gut drauf sind?“ fragen ihn die Leute. Da sagt Johannes: „Das liegt an meinem Besuch.“ Alle wundern sich, denn bisher hat noch keiner gesehen, dass Johannes Besuch bekommen hat. „Doch“, sagt der, „jeden Mittag um 12 steht er an meinem Bett und sagt: „Hallo Johannes. Hier ist Jesus!“

Ich mag diese Geschichte, weil sie zeigt, dass schon eine ganz kleine Verabredung mit Gott das Leben verändern kann. Das kann einfach ein kurzer Besuch in der Kirche sein, wenn Sie morgens auf den Markt gehen. Oder sonntags, während Gottesdienst ist. Oder Sie legen einfach mittags um 12 alles aus der Hand und machen eine Pause, wenn die Glocken läuten. So kann man ganz leicht mit Gott in Kontakt bleiben und die Beziehung bleibt lebendig.
Sie müssen dabei nichts machen. Es kommt vor allem auf die Regelmäßigkeit an. Dass es zur Gewohnheit wird, jeden Tag oder jedes Wochenende zur gleichen Zeit den Alltag kurz zu unterbrechen. Dann bekommt diese Verabredung eine Bedeutung, die man ihr so gar nicht zutraut. Dann trägt sie nämlich auch durch Zeiten hindurch, in denen sonst gar nichts los ist. Und plötzlich bekommt der Tag eine Struktur oder die Woche eine hilfreiche Unterbrechung – selbst in den Ferien.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=6513
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