SWR3 Gedanken

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Meine Schwägerin hat mir etwas Tolles erzählt. Von ihrer Gemeinde in Detroit. Sie ist Baptistin und war jetzt drei Jahre in Amerika. Dass General Motors pleite ist, hat in Detroit ganz viele getroffen. Dort lebt fast jeder vom Autobau. In ihrer Gemeinde sind eine ganze Reihe Leute arbeitslos geworden. Trotzdem gibt es auch immer noch genügend Menschen, die gut verdienen. Der Pastor hat das in seiner Predigt aufgegriffen. Er hat gesagt: „Wenn wir wirklich eine Gemeinde sein wollen. Eine christliche Gemeinschaft, dann müssen wir auch so handeln. Wer jetzt noch einen Job hat und gut verdient, der soll an die denken, die arbeitslos geworden sind. Und dann hat er Zettel ausgeteilt. Jeder konnte darauf schreiben, ob er Hilfe braucht. Nicht bei irgendwas, sondern ganz konkret für Miete und Nebenkosten, Strom, Gas, Wasser Essen und so. Eben das allernotwendigste. Dann hat der Pastor die Zettel eingesammelt und ausgehängt. Ohne Namen zu nennen natürlich, völlig anonym. Da stand zum Beispiel drauf: „Einer Familie fehlen jeden Monat 120 Dollar um über die Runden zu kommen. Wer wollte, konnte einen Zettel abreissen und dem Pastor dafür das Geld geben. Und das hat tatsächlich geklappt. Der Pastor hat das ganze fehlende Geld bekommen. Und es an die bedürftigen Familien verteilt. So machen die das jetzt jeden Monat. Sie helfen einander ganz unkompliziert. Finde ich total klasse.


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