Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Viele moderne Männer haben zu Religion, Glaube und Kirche ein distanziertes Verhältnis. Moderne Männer glauben zwar auch, aber eher an die Wissenschaft. Das hat eine Befragung unter Männern von heute ergeben. Moderne Männer empfinden zB. Ehrfurcht in der Natur, aber Ehrfurcht für einen Schöpfer ist vielen modernen Männern fremd. Religion ist für viele von ihnen etwas aus der Welt der Großeltern. Der Omas vor allem.
Sie selbst bekommen modern und religiös nicht zusammen.
Aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie ein altmodisches Bild von Religion und Glaube haben, von traditionellen Bildern geprägt, vielleicht sogar von Vorurteilen? Könnte doch sein, oder?
Ich finde nämlich, gerade für moderne Männer könnte Jesus ein gutes Vorbild sein. Dafür wie man selbst versucht als Mann zu leben.
Jesus als Vorbild? Ja, ernsthaft.
Jesus war für seine Zeit ein ziemlich ungewöhnlicher Mann. Nur ein paar Punkte, woran ich das festmache.
- Jesus hat es geschafft, sich rechtzeitig von seiner Mutter zu lösen. Aber er hat deshalb die Verbindung zu ihr nicht abgebrochen.
- Jesus hat Kinder geliebt. In der Öffentlichkeit hat er sich um Kinder gekümmert und sie gesegnet. Sie öffentlich in den Mittelpunkt gerückt. Ganz außergewöhnlich für einen Mann in einer traditionellen Gesellschaft.
- Jesus hat die Liebe über das Gesetz und die Ordnung gestellt. Er hat die Sorge und Probleme der Menschen zu seinem Maßstab gemacht, und dafür hat er auch Regeln verletzt.
- Jesus hat Autoritäten hinterfragt. Ehrfurcht vor der Macht, das war nicht sein Ding. Im Gegenteil, Ehrfurcht verdienen bei ihm Mächtige nur, wenn sie den einfachen Menschen dienen.
- Und er hat ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis gehabt zu Gott. So vertrauensvoll, dass er ihn „Abba“ genannt hat. Das wird meistens mit „Vater“ übersetzt. Klingt aber mehr wie „Papa“. Zu Jesu Zeit war das außergewöhnlich, sich Gott, dem Grund allen Lebens, so nah zu fühlen. Jesus hat sich Gott so nah gefühlt, dass
er ihn Abba, Papa genannt hat. Er hat uns empfohlen, auch so mit Gott zu reden. Ihm vertrauen zu lernen und zu hoffen, dass das Leben mit ihm eine Zukunft hat auch wenn Menschen vieles dafür tun, Zukunft zu verbauen.
Das Leben auf Vertrauen zu gründen und auf Hoffnung. Das finde ich gerade in unseren modernen Zeiten so
nötig. Es gibt einem Boden unter die Füße und Zukunft. Und das braucht man(n) doch in diesen labilen modernen Zeiten. https://www.kirche-im-swr.de/?m=6227
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