Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Für Jugendliche, das hat sich in letzter Zeit wieder einmal gezeigt, für Jugendliche ist es wichtig, dass sie „dazugehören“. Mitglied einer Gruppe zu sein, in einer Clique anerkannt, von anderen akzeptiert zu werden, das ist ihnen enorm wichtig. Das ist entscheidend für ihr Leben. Daraus entwickelt sich Selbstwertgefühl, eine gewisse Stellung und auch Zufriedenheit.
Aber mal Hand aufs Herz, das geht doch nicht nur Jugendlichen so. Es ist zutiefst menschlich, sich irgendwo dazugehörig fühlen zu wollen. Viele versuchen deshalb mit allen Mitteln und hohem Einsatz, einen Platz für sich zu erkämpfen. Nichts schlimmer als außen vor zu sein, übersehen oder gar abgelehnt zu werden. Die Familie z.B. ist ein Ort, an dem deutlich wird: Da gehöre ich dazu, ja, das unterscheidet von anderen, schließt ein und grenzt ab. Das schafft Identität. „Ich gehöre dazu“!

Im NT gibt es eine Begebenheit, die das anspricht. Als Jesus mit seinen Freunden und vielen Zu-hörern zusammen war, kamen seine Mutter und seine Geschwister, um ihn zu sehen, zu spre-chen, wahrscheinlich auch, um ihn nach Hause zurückzuholen. Jesus lässt sie abblitzen, wie im-mer wir das beurteilen wollen.
Aber Jesus nimmt das zum Anlass, um über seine „wahre“ Familie zu reden. Er sagt: „Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester“, der gehört zu mir.
Da kann dann jeder dazugehören, der das in seinem Leben umsetzen will. Da geht es nicht um eine bestimmte soziale Herkunft, gesellschaftliche Stellung, auch nicht um die richtigen Klamot-ten oder Statussymbole. Auch sind keine Vorleistungen, Mutproben oder Bestechungsgelder nö-tig. Was zählt und verbindet ist etwas anderes.
Ein Ziel, ein Lebensinhalt, eine vorgegebene Ausrichtung ist entscheidend. Wer sich darauf ein-lässt, ist aufgenommen, akzeptiert, anerkannt. Das verbindet und macht auch den Zusammen-halt aus - damals und heute. Die Kirche, die Gemeinde Jesu, hat hier ihre Mitte. Das entscheidet über die Zugehörigkeit, Mitgliedschaft. Das verbindet untereinander, schafft Gemeinsamkeit, Zu-sammenhalt und ein „Wir-Gefühl“.
Die Voraussetzungen dafür sind klar: „Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, sagt Jesus, der ist mir Bruder und Schwester“, der gehört zu mir.

So kann, wie gesagt, jeder dazugehören, dabei sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=5893
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