Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Man entdeckt keine neuen Erdteile, wenn man nicht den Mut hat, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“
Hat der französische Schriftsteller Andre Gide gesagt. Auch wenn man nicht gleich einen neuen Kontinent
entdecken will. Auch im kleineren Maßstab hat er recht, der Monsieur Gide. Auch im eigenen Leben stellt sich
nichts Neues ein, wenn ich mich nicht weg bewegen will von den alten bekannten Ufern, die ich immer schon bewohnt habe. Wenn ich nicht noch ein neues Ziel erreichen will: ZB:
Noch einmal eine neue Ausbildung wagen, sich weiter bilden, Neues lernen.
Oder: Eine Zeit lang ins Ausland ziehen und die Welt mal nicht nur aus deutscher Sicht sehen.
Auf seine älteren Tage doch noch tanzen lernen, obwohl ich immer gemeint habe, mir macht das keinen Spaß und als Tänzer bin ich eh eine Zumutung. Oder:Sich noch einmal auf die Liebe einlassen, obwohl man gedacht hat,
dazu hab ich das Vertrauen und den Mumm nicht mehr.
Oder auch sich engagieren und den eigenen Lebensstil ändern, weil ich kapiert habe, ich kann mich nicht damit rausreden, dass die anderen auch nichts tun in Sachen Klimaschutz.
„Man entdeckt keine neuen Erdteile, wenn man nicht den Mut hat, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“
Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Menschen aufbrechen und losziehen zu neuen Zielen. Abraham zB hat sich selbst und sein Leben neu gefunden. Oder die Israeliten haben Ägypten hinter sich gelassen. Sie hatten genug von ihrem alten Leben, wollten sich nicht mehr abfinden. Wollten mehr als das, was man nur irgendwie aushalten kann. Wollten ein erfülltes und gutes Leben. Sie haben sich von Gott bewegen lassen, gutes und erfülltes Leben
zu suchen. Das zieht sich durch die ganze Bibel: Gott erwartet nicht, dass Menschen sich abfinden, sich unter schlechte Verhältnisse ducken. Im Gegenteil, er lockt sie raus. Er geht vor ihnen her, dahin wo es besser zu werden verspricht. Hin zu neuen Zielen.
Wenn Sie los wollen zu einem neuen Ziel, vielleicht tun ihnen die Verse gut, die ein Pfarrer aus Jena gedichtet hat, als die Menschen in der damaligen DDR sich aufgemacht haben zu ganz neuen Zielen.
„Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit, Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid. Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.“
(EG 395 Klaus Peter Hertzsch)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5515
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