Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Haben Sie auch öfter mal die Aufschieberitis?
Denken Sie auch: „Vielleicht ist es besser, noch zu warten mit der Entscheidung. Vielleicht sehe ich später klarer. Kann Chancen und Risiken besser abschätzen. Dann kann ich vernünftiger entscheiden.“
Entscheidungs-Aufschieberitis. Diese Krankheit ist weit verbreitet. Die evangelische Kirche ruft Sie und mich dieses Jahr in der Fastenzeit dazu auf, dieser Krankheit mutig die Stirn zu bieten. „7 Wochen ohne zaudern“. Schlägt sie stattdessen vor für die diesjährige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. 7 Wochen ohne zaudern.
Wo sind meine und Ihre aufgeschobenen Entscheidungen, um die wir uns herumdrücken.
Die schuld sind, dass das Leben stecken bleibt. Aufgeschobene Entscheidungen rächen
sich oft später umso mehr.
Was gibt Mut, mich zu entscheiden?
Der erste Schritt ist, dass ich vor mir selber zugebe: Oft ist es Angst, die mich zaudern lässt, nicht Vernunft. Dass zögern vernünftig ist, redet man sich oft nur ein.
Der Wirtschaftspsychologe Winfried Neun sieht darin eine deutsche Grundstimmung:
„Momentan haben die Menschen Angst. Angst vor Investitionen… Angst vor Entscheidungen. Das gilt sowohl für den einfachen Bürger, wie auch für den Wirtschaftsmanager:..Wir beobachten die Lage. Wenn das Beobachten zu lange dauert, dann graben wir uns noch tiefer in die Krise ein.“
Die Lage beobachten aus Angst. Man orientiert sich, an dem was ist. Was man hat.
Auch wenn es nicht toll ist. Man kennt es wenigstens. Was eine Entscheidung bringt ist unsicher.
Ich glaube, man kommt weiter, wenn man danach schaut, was werden kann. Wenn ich mich nach vorn ausrichte. Was ich gestalten kann und will. Und dahin aktiv werde. Und dazu muss ich die Beobachterrolle verlassen.
Jesus hatte es einmal mit einem Mann zu tun, der mit seinem Leben unzufrieden war und
es gern verändert hätte. Aber gleichzeitig hing er auch daran. Zu dem hat er –sinngemäß- gesagt:
„Wer pflügt und dabei rückwärts schaut, der macht nicht bloß krumme Furchen, der ist auch nicht geschickt für eine andere Zukunft, schon gar nicht für Gottes Zukunft.“
Bei Aufschieberitis tut die Frage gut: 'Was willst Du, zurückschauen oder die Zukunft
gestalten. Entscheide Dich.' https://www.kirche-im-swr.de/?m=5511
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