Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

In diesem Jahr bin ich besser vorbereitet als im letzten. Morgen ist wieder Dreikönigstag. Und da werden die heiligen drei Könige sicher bei uns an der Haustüre klingeln. Und ihre Lieder singen und um eine Spende bitten für Menschen in Not. Letztes Jahr musste ich erst noch die Süßigkeiten zusammensuchen für Ihren Sack und mein Geldbeutel für die Spende war auch nicht sofort greifbar. Dieses Jahr sind wir vorbereitet. Und wir freuen uns schon darauf, wenn sie wieder vor unserer Türe stehen und singen.
Es sind Kinder und Jugendliche aus unserem Dorf, die morgen in die Rolle der legendären heiligen drei Könige schlüpfen und sich verkleiden als Caspar, Melchior und Balthasar. Sie haben einen Stern dabei, der an den Stern von Bethlehem erinnert. Dem waren sie gefolgt und hatten so das Kind in der Krippe gefunden. Und jeder von Ihnen trägt ein Gefäß zur Erinnerung an die Gaben, die sie dem Jesuskind an die Krippe brachten.
Das waren ziemlich wertvolle Geschenke. Gold - das kostbarste Edelmetall, ein Geschenk für Könige. Weihrauch - Zeichen der Verehrung für das göttliche Kind. Denn wenn das getrocknete Harz verbrennt, steigt der geweihte Rauch mit dem Gebet zu Gott auf. Und Myrrhe - ebenfalls ein beliebtes Räucherwerk des Orients. Später sah man in der Myrrhe dann ein Vorzeichen für den Kreuzestod Jesu. Denn mit Myrrhe salbte man damals auch die Verstorbenen.
Diese drei königlichen Geschenke waren dann übrigens auch der Grund, weshalb man gemeint hat, die Besucher im Stall von Bethlehem müssten wohl drei Könige gewesen sein. In der Bibel steht nämlich weder etwas von der Zahl drei, noch von Königen. Sterndeuter werden die Männer gewesen sein, Astrologen, die eine bestimmte Sternenkonstellation beobachtet hatten.
Bei unseren Heiligen Drei Königen im Dorf sind die Gefäße für diese kostbaren Gaben schlicht: ein Kästchen für Spenden und zwei große Plastiktüten, in die dann die Süßigkeiten wandern und die Nüsse und Orangen und Gummibärchen. Diese Geschenke sind das Dankeschön für ihren Auftritt und eine Belohnung für ihren Einsatz. Manchmal brauchen die Kinder wirklich so eine Ermunterung, denn nicht immer werden sie freundlich empfangen, wenn sie an einer Türe klingeln. Und nicht immer sind die Leute auch bereit, etwas zu spenden für andere in Not.
Ich finde, dieser alte Brauch des Sternsingens ist eine sehr liebenswerte Aktion Not zu lindern. Und ich werde morgen gerne mit meiner Spende etwas dazu beitragen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5145
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