SWR1 3vor8

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Am Anfang war das Wort… und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.

In Worten liegt eine besondere Kraft. Ein paar liebevolle Worte – und ich kann mich aufrichten und neu anfangen. Allerdings: wenn nichts dahinter ist, dann sind auch die schönsten Worte bloß leeres Gerede.
Diesen Zusammenhang zwischen Worten und Tun zeigt der Abschnitt aus der Bibel, über den heute in den evangelischen Gottesdiensten gepredigt wird. „Am Anfang war das Wort…“ heißt es da. Gemeint ist Gott, der spricht und mit seinen Worten alles lebendig macht. Wie ein Liebender, der mit seiner Geliebten spricht und sie wird lebendig und freut sich am Leben: so hat Gott die ganze Schöpfung mit seinen Worten ins Leben gerufen. Es ist sehr gut, hat er gesagt – und es war gut. Damit niemand meinen muss, das sei bloß leeres Gerede, ist er selbst zur Welt gekommen. Sichtbar, damit man ihn anschauen und ihm zuhören kann. Und sehen, wie das Leben wirklich gut sein kann und so, dass man Freude daran hat. „Das Wort ward Fleisch…“ steht im Johannesevangelium. Gemeint ist Jesus Christus, von dem wir Christen glauben: da ist Gott selbst zur Welt gekommen.
Das Wort ward Fleisch: Gott ist zur Welt gekommen, damit wir Menschen merken – seine Worte sind kein leeres Gerede. Die Welt kann sehr gut sein, so wie er es gesagt hat. Jesus hat gezeigt, wie das geht: Er hat gezeigt, dass auch die nicht von Gott und der Welt verlassen sind, die irgendwie zu kurz gekommen sind. Er hat sich ihnen zugewendet, da haben sie Freude am Leben gefunden.
Wer sich das gefallen lässt, wer deshalb andere bittet, ihm beizustehen und ihm nah zu sein, der wird das spüren. Und wo Menschen wie Jesus auf andere zugehen, freundlich sind und ein Freund sind oder eine Freundin, da spürt man, dass das stimmt. Gottes Wort von der Liebe, die allen gilt, das macht lebendig.
Braucht man also gar keine Worte mehr, wenn doch die Taten für sich sprechen? Ich glaube, man braucht sie doch: die guten Worte von Menschen, auch die Worte von der Liebe Gottes, die in der Bibel aufbewahrt werden. Denn ohne Worte wird mit der Zeit alltäglich und gewöhnlich, was geschieht. Es nutzt sich ab. Man wird bequem. Deshalb sind die Worte so wichtig. Worte sind der Anfang von allem. Und sie machen einem Lust, immer wieder neu anzufangen mit der Liebe. In guten Worten liegt eine besondere Kraft. https://www.kirche-im-swr.de/?m=5093
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