Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Ich würde gern wieder dazu gehören“, sagt eine Frau. „Zur Kirche.“
Vor vielen Jahren ist sie ausgetreten. Weil sie damals fand, dass sie ihr Geld für anderes braucht. Lange hat ihr nichts gefehlt. Aber in letzter Zeit hat sie sich dann doch manchmal gefragt, ob es vielleicht noch mehr im Leben gibt als Geld verdienen und Erfolg haben.
Und bei ihrer Suche ist sie wieder auf die Kirche gestoßen
Und jetzt fragt sie sich, ob sie da wohl wieder willkommen ist?

So wie dieser Frau geht es vielen Leuten. Darum gibt es in der Evangelischen Kirche seit einiger Zeit spezielle Kircheneintrittsstellen. Das sind öffentliche Treffpunkte, zum Beispiel in einer Kirche oder auch in einer Buchhandlung. Da kann man hingehen und sich über Kircheneintritt und Kirche überhaupt informieren. Und man kann wieder in die Kirche eintreten.
In den Kircheneintrittsstellen erwarten einen Menschen, die sich freuen, dass man kommt. Die zuhören und wissen wollen, was einen im Blick auf die Kirche beschäftigt und auch was einen ärgert.

Und das alles machen die Menschen nicht nur, weil sie nett sind. Sondern weil sie davon überzeugt sind, dass
sich die Kirche auch um die Ausgetretenen kümmern muss. Weil sie nämlich eigentlich immer noch dazu gehören.
Jedenfalls von Gott aus gesehen.

Gott hat nämlich jedem Mann und jeder Frau, die getauft wurden, versprochen, dass er immer für sie da ist. Das ganze Leben lang. Auch dann, wenn sich jemand gerade gar nicht für Gott interessiert. Gott vergisst ihn
deswegen trotzdem nicht.
Und wenn Gott die Menschen nicht vergisst, dann muss die Kirche sich auch um sie kümmern.

Manche Menschen ärgert das. Sie finden, so einfach geht es nicht. Jahrelang weg bleiben, nichts tun und nichts zahlen und dann auf einmal wieder kommen. Wieso soll die Kirche auf solche Leute zugehen?

Weil Gott es so macht.
Das hat schon Jesus erzählt. Von einem Vater, der seinem Sohn das Erbe auszahlt und ihn in die Welt ziehen
lässt. Als der Sohn alles Geld ausgegeben hat und es selber nicht schafft, welches zu verdienen, geht er zum
Vater zurück. Vielleicht kann der ihn ja wenigstens als Hilfsarbeiter anstellen, hofft er.
Aber der Vater denkt überhaupt nicht daran. Er läuft dem Sohn schon von weitem entgegen, nimmt ihn mit
offenen Armen auf und organisiert sofort ein riesiges Fest für ihn. „Mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und ist wieder gefunden“ (Lk 15,24) sagt der Vater.
Das ist Grund genug sich zu freuen. Für Gott und für uns Menschen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=4330
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