Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Wie war das mit der Entstehung der Welt nun wirklich: So, wie es in der Bibel steht, dass Gott die Welt in sieben Tagen geschaffen hat – oder wie die Naturwissenschaften lehren, dass die Erde durch einen Urknall und die Lebewesen durch Evolution sich entwickelt haben. Das beschäftigt viele Menschen bis heute.
Aber wer ihre wissenschaftliche Genauigkeit zu zeigen versucht, der übersieht leicht was wahr ist an der Schöpfungsgeschichte der Bibel: Dass Gott die Welt für uns Menschen geschaffen hat, damit wir darin gut leben können wie in einem Garten. Gott machte den Menschen aus einem Klumpen Erde, heißt es am Anfang der Bibel, „und setzte ihn in einen Garten.“ Für die Menschen, die das als erste geglaubt und aufgeschrieben haben, war ein Garten so etwas wie das Paradies. Eigentlich war ihr Land ja karg, heiß und trocken. Damit etwas wächst,
mussten sie ihm die Früchte mit schwerer Arbeit abtrotzen. Wer es sich leisten konnte, einen Garten einzufrieden, der hatte es gut. Der Garten war so etwas wie die gute Stube eines Palastes, da war man ganz ungestört, da
gab es Wasser, Brunnen, da wuchsen Blumen und Obst, da zwitscherten die Vögel, da wuchs weiches Gras, im Schatten war es kühl. Ein Paradies eben. Nur die ganz Reichen, die Fürsten und Könige, hatten einen Garten.
Aber Gott, so glaubten die Menschen, Gott hat den Menschen ursprünglich in einen Garten gesetzt. Da sollten sie bleiben. Alle sollen es so gut haben wie die reichen Leute in ihren Gärten. Dafür macht Gott sich Arbeit. Er pflanzt den Garten, heißt es ausdrücklich, er bewässert ihn, sorgt dafür, dass es dort üppig wächst. Die anderen Götter, von denen man damals hörte, die ließen die Menschen für sich arbeiten. Aber Gott macht sich Mühe für seine Geschöpfe. Er gibt ihnen paradiesischen Lebensraum. Das ist die Wahrheit, die die biblische Schöpfungsgeschichte erzählt.
Und die andere Wahrheit erzählt die Bibel auch: Die Menschen haben die Dinge selbst in die Hand genommen.
Und eigenmächtig versucht, es noch besser zu machen. Dabei aber haben sie alles verdorben. Was dabei herausgekommen ist, war Mord und Totschlag. Seither ist die Welt nicht mehr das Paradies, das sie hätte sein können.
Aber manchmal kann man doch etwas davon spüren, vom Paradies. Manche erleben das, die einen Garten haben. Und andere, wenn sie sich jetzt in den Sommerferien irgendwo der Länge lang unter einem Apfelbaum
ausstrecken. Da kann man spüren, wie gut Gott es mit uns meint. Und das ist die Wahrheit, glauben wir
Christen.
Ich finde, so etwas kann einem die Evolutionslehre nicht sagen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=4327
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