SWR3 Gedanken
In meinem Smartphone ist immer Sommer. Live. Ich hab ich meine Wetter-App so eingestellt, dass mir immer die aktuelle Temperatur und das Wetter meines Lieblingurlaubsortes angezeigt werden.Dann noch ein Urlaubsbild als Hintergrund und das Gefühl von Sommer ist perfekt. Und wenn ich aufs Handy schaue, macht mich das nicht traurig oder wütend, weil ich gerade nicht dort sein kann.
Nein, ich werde sehnsüchtig. Oft schließe ich dann innerlich für zehn Sekunden die Augen. Dann stehe ich barfuß im Sand, höre neben mir die Wellen des Mittelmeers rauschen und fühle die Hitze und das Licht auf meinem Gesicht. Manchmal braucht es nur das und es wird heller in mir, wärmer.
Gerade jetzt, wo das Licht immer weniger wird und die Tage immer dunkler, gibt mir so eine Mini-Fantasiereise Hoffnung. Schon immer haben Menschen gute Gedanken und Lichtblicke für lange Durststrecken im Leben gebraucht.
Im Psalm 36 steckt so ein Gedanke drin: Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht. In herausfordernden Zeiten in meinem Leben, bringt dieser Vers etwas in mir zum Leuchten. Er wärmt mich und gibt mir neue Energie.
Nicht immer können wir die Umstände, in denen wir gerade leben, ändern. Aber wir können der Dunkelheit draußen und in uns etwas entgegenstellen. Ich glaube fest daran: Wo es Licht und hell wird, da ist auch Hoffnung. Da kann ich mich wieder aufladen lassen. Denn ich kenne den Ort, an dem die Sonne immer für mich scheint. Und freue mich umso mehr auf den nächsten Urlaub.
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