SWR3 Gedanken
Wie war Dein Sommer? Fragt mich eine Freundin. Und während ich noch überlege, setzt sie nach: Was nimmst du aus dem Sommer mit? Was nimmst du in deinem gedanklichen Koffer für den Herbst mit?
Irgendwie ungewöhnlich, aber eine schöne Frage, denke ich. Und merke, wie es anfängt, in mir zu rattern. Der Sommer – dieses Jahr eher regnerisch, zwischendurch superheiß. Aber irgendwie kein „täglich-im-Freibad“-Sommer. Wechselhaft. Launisch. Und doch – nehme ich einiges mit. Die langen Abende mit Freunden irgendwo draußen, diese Abende, an denen die Zeit stillzustehen scheint, und man sich leicht und geborgen fühlt. Die gabs auch diesen Sommer. Und dieses sich leicht und geborgenfühlen, das nehme ich auf jeden Fall schon mal mit. Und ich nehme die Erinnerung an einen Sommertag mit, an dem ich in der Stadt unterwegs war, die Luft hat von der Wärme geflirrt, das Sonnenlicht ist auf besondere Weise durch die Blätter der Bäume am Straßenrand gefallen. Die Menschen unterwegs haben fröhlich und entspannt gewirkt.
Sonne macht doch tatsächlich irgendwie gleich bessere Laune, hab ich damals gedacht und gemerkt, wie meine eigene Laune gestiegen ist. Und einen Gedanken aus den Regentagen, den nehme ich auch mit: Auch wenn die Sonne sich hinter Wolken und Nebel verbirgt – Sonnenstrahlen, und helle, wärmende, die Seele anstoßende Momente gibt es auch dann. – Die Tage des Herbstanfangs will ich nutzen, um mich noch weiter damit zu beschäftigen: Was füllt meinen Koffer? Was braucht es in der kommenden Zeit, nicht nur für die tatsächlichen Fahrten, sondern auch einfach so, für die Zeit, die nun vor mir liegt. Proviant, der stärkt, wenn der Weg anstrengend wird. Erinnerungen, die wärmen, wenn es kühler wird. Und Seelenfutter, das mich fröhlicher und entspannter werden lässt, wenn es nicht nur draußen dunkler wird. Dann kann der Herbst, mit allem, was er auch bringen mag, ruhig kommen.
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