Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

31OKT2025
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Morgen beginnt der Schabbat mit dem Wochenabschnitt Lech Lecha.
Das ist Hebräisch und heißt: „Geh! Geh für dich!“

So beginnt die Geschichte Abrahams – des ersten Juden, des ersten, der mit G-tt in einen Bund tritt. Und sie beginnt nicht mit einem Wunder, nicht mit einem Gesetz – sondern mit einem Aufbruch. „Geh aus deinem Land, aus deiner Heimat, aus dem Haus deines Vaters – in das Land, das Ich dir zeigen werde.“ (1. B.M. 12:1)

G-tt sagt: Verlass deine Sicherheiten. Verlass das, was du kennst. Verlass, was dich geprägt hat.
Abraham, so erzählt die Tora, fragt nicht lange. Er geht. Mit seiner Frau Sara, mit nur wenig Gepäck – und mit viel Vertrauen.
 „Lech Lecha“ – das heißt:
Geh – aber geh für dich.
Nicht weil andere es erwarten. Nicht weil du musst.
Sondern weil Du G-tt vertraust.

Der Weg von Abraham ist nicht leicht – und er ist nicht geradlinig.
Aber er ist echt. Und er verändert nicht nur sein Leben – sondern auch die Welt. Denn manchmal reicht schon ein erster Schritt, um einem neuen Leben entgegenzugehen.

Abraham wird im Judentum nicht bewundert, weil er perfekt war.
Sondern, weil er den Mut hatte zu gehen, ohne den Plan zu kennen.
Er wusste: Wer aufbricht, darf hoffen.
Und wer vertraut, wird geführt – auch durch Unsicherheit.

Vielleicht ist das auch für uns eine Ermutigung:
Nicht alles muss sicher sein.
Nicht alles muss gelingen.
Aber der erste Schritt – der gehört uns.

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