SWR3 Gedanken

10JUN2025
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Ich habe eine Superkraft, für die ich nicht mal was kann: Vertrauen. Ein Vertrauen, dass alles gut wird. Diese Superkraft kann ich gerade echt gut gebrauchen, denn ich habe den Eindruck: Angst, überall. 

Die einen haben Angst vor dem Fremden oder allem, was anders ist. Die anderen haben Angst vor dem Rechtsruck in unserer Gesellschaft oder vor dem zunehmenden Gefühl von Einsamkeit.

Vor allem bei den Jüngeren spüre ich die Angst vor den Folgen des Klimawandels. Oder das komplette Gegenteil: das komplette Ignorieren aller Realitäten und Fakten – Hauptsache, ich lebe jetzt gut. Ich nenne dieses Ignorieren: die Angst vor den ganzen Ängsten der Welt.

Ich kann mit den ganzen Ängsten um mich rum nur umgehen, weil ich dieses Vertrauen habe. Bei mir ruht dieses Vertrauen in Gott. Bei anderen ist es vielleicht eher ein Vertrauen ins Leben: Es wird schon irgendwie gut gehen.

Noch bei anderen ist es ein Vertrauen in sich, nach dem Motto: Ich habe in der Vergangenheit schon so viel Mist überlebt, dann schaffe ich das jetzt auch noch.

Egal, woher das Vertrauen kommt, es muss gefüttert werden - mit Liebe. Mit Liebe zu einem anderen Menschen, der Liebe in einem Freundeskreis, zu Kindern und Enkeln, zu Haustieren oder der Topfpflanze im Wohnzimmer oder der Liebe zu seinem Musikinstrument oder zu seinem Körper, wenn man spazieren geht oder Sport treibt… Das Urvertrauen in uns braucht solche Liebesnahrung. Und dann kann kommen, was will.

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