SWR3 Gedanken
Pfingsten?
Manche freuen sich auf Ferien, andere auf den freien Montag.
Aber wenn man fragt, was da eigentlich gefeiert wird – dann wird’s still.
Ostern kriegen viele gerade noch hin: Kreuz, Grab, Auferstehung.
Aber Pfingsten? Da zucken selbst Kirchenmenschen allzu oft mit den Schultern. Also: Was feiern Christinnen und Christen da?
Um Pfingsten zu verstehen, muss man nochmal zu Karfreitag und Ostern zurück: Jesus Christus wird an Karfreitag verurteilt, ans Kreuz geschlagen und stirbt. An Ostern haben wir gefeiert, dass Jesus auferstanden ist. Dieser auferstandene Jesus hat die Jüngerinnen getröstet und den Jüngern Mut zugesprochen: der Tod ist nicht das Ende; wir sind alle in Gottes Hand geborgen; Liebe ist stärker als der Tod. So weit, so gut.
Kurze Zeit später ist Jesus Christus dann endgültig gegangen, „in den Himmel aufgefahren“. Mit dem Versprechen: Ich bin zwar jetzt nicht mehr sichtbar unter euch, aber werde immer bei euch sein. Das haben die Jüngerinnen und Jünger aber erstmal gar nicht gefühlt. Jesus war weg.
Bis Pfingsten eben. Da haben die Jüngerinnen und Jünger das auf einmal begriffen. Dass sie nicht allein sind. Die Bibel erzählt, dass Gott den Jüngerinnen und Jüngern den „Heiligen Geist“ geschickt hat. Und den feiern wir an Pfingsten. Den Heiligen Geist feiern, das heißt, die Momente feiern, in denen wir uns verstehen, in denen Menschen zueinander finden. Pfingsten heißt: Gemeinschaft feiern. Und darum finde ich, Pfingsten ist ein echt schönes Fest: voller Zuversicht. Auch wenn wir Angst haben und traurig sind und keine Zukunft sehen: Gott ist da, steht uns bei, verbindet uns, stärkt uns. Darum: Frohe Pfingsten!
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