SWR3 Gedanken
Mein Handy klingelt; es ist die Frau aus der Personalabteilung, der ich meine Bewerbung geschickt habe. Für meinen absoluten Traumjob. Und sie sagt: „Wir konnten Ihre Bewerbung leider nicht berücksichtigen.“ Ich fühle mich sofort richtig mies. So eine Ablehnung zu kassieren, bei etwas, das mir wirklich wichtig ist; das tut weh. Ich hatte mir schon alles so schön ausgemalt. Der Job scheint doch wie maßgeschneidert zu mir zu passen: in meiner Stadt, mit dem richtigen Stundenumfang und vor allem in einem Bereich, in dem ich mich auskenne und für den ich brenne. Alles, was ich bisher gemacht habe, scheint mich genau auf diese Stelle zu führen. So, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, noch nach was anderem zu schauen. Es fühlt sich einfach so an, als müsste es genauso kommen. Und jetzt – zerplatzt mein Traum.
Wenn ich so genaue Vorstellungen von meiner Zukunft habe und es dann anders kommt, ist es schwer damit umzugehen. Für mich hat es sich ein bisschen angefühlt, als wäre ich in einer Sackgasse. Weil in meinem Kopf nur noch dieser eine Weg existiert hat. Ich bin auch jetzt noch enttäuscht, wenn ich daran denke, wie es hätte sein können. Aber dieses Gefühl der Sackgasse, das ist mittlerweile weg. Geholfen haben mir dabei meine Freunde: Zu hören, dass sie sich noch ganz andere Wege für mich vorstellen können; da weitet sich mein Blick für meine Zukunft. Und mein Glaube hilft mir. Weil ich glaube, dass auch Gott nicht den einen Plan für mich hat. Ich glaube, dass meine Zukunft offen ist. Dass es viele Wege gibt, wie ich ein gutes Leben führen und glücklich werden kann. Und dass Gott auf jedem dieser Wege mit dabei ist.